Die dänische Pharma-Aktie Novo Nordisk steht wieder extrem unter Druck. Gleich mehrere Faktoren belasten den Kurs erheblich. Müssen Anleger die Aktie jetzt endgültig abstoßen?
Manchmal kommt alles zusammen. Die eh schon angeschlagene Aktie des dänischen Pharma-Unternehmens Novo Nordisk musste zuletzt gleich mehrere negative Schlagzeilen verkraften. Mittlerweile hat das Papier seit Jahresbeginn zwölf Prozent verloren und es besteht Grund zu der Annahme, dass der Boden noch nicht erreicht ist.
Novo Nordisk verliert an mehreren Fronten
Zunächst die in vielen Magazinen prominenteste Schlagzeile zu Novo Nordisk: Die Dänen sind nicht mehr das wertvollste börsennotierte Unternehmen im Euroraum. Der Titel geht zumindest vorerst an das deutsche Unternehmen SAP. Die anhaltend schwache Kursentwicklung bei Novo hatten den Börsenwert am Montag auf 309 Milliarden Euro gedrückt, während SAP mit 313 Milliarden Euro vorbeiziehen konnte. Dass Novo Nordisk nicht aus dem Loch kommt, hängt vor allem mit der nächsten Generation von Adipositas-Medikamenten zusammen.
Zum einen ist nach wie vor nicht klar, ob die Medikamente noch bei weiteren Anwendungsfällen neben der Gewichtsreduktion einen Vorteil bringen, zum anderen enttäuscht das hauseigene Mittel CagriSema auch in diesem Bereich. Schon im Dezember blieben die Ergebnisse beim Gewichtsverlust in einer klinischen Studie hinter den Erwartungen von Experten zurück. Und auch eine „Redefine-3-Studie“ von Anfang März brachte nicht die erwünschten Resultate. Womöglich hat sich Novo Nordisk auch deshalb – um nicht den Anschluss an Konkurrenten wie Eli Lilly zu verlieren - für bis zu zwei Milliarden US-Dollar die weltweiten Rechte an einem neuen Gewichtsabnahmewirkstoff des chinesischen Unternehmens United Laboratories gesichert.
Experten stufen Novo Nordisk-Aktie gleich doppelt hat
Langfristig muss sich Novo Nordisk also in Teilen neu aufstellen, aber auch mittelfristig könnte den Kurs noch eine böse Überraschung erwarten. So senkte die Finanzberatung „Intron Health“ kürzlich das Rating für Novo Nordisk um zwei Stufen von „kaufen“ zu „verkaufen“ und äußerte laut „Bloomberg“ mit der Korrektur Bedenken hinsichtlich der Ozempic-Verkäufe in diesem Jahr.
Eine bald ausgesprochene Gewinnwarnung halten die Experten den Angaben zufolge nicht für unwahrscheinlich. Die Märkte für Medikamente zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung von Diabetes, die Novo Nordisk in der Vergangenheit stark machten, dürften das Unternehmen auch in Zukunft stützen. Die kommenden Monate könnte für die Aktie aber ungemütlich werden.
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