Der KI-Schlagabtausch geht weiter: Um im Wettbewerb bei Grafikprozessoren aufzuschließen, übernimmt der Chip-Entwickler AMD den Serverhersteller ZT Systems. Damit nimmt er vor allem seinen Hauptkonkurrenten Nvidia ins Visier – und könnte gewaltige Kurschancen bieten.

Lisa Su, seit 2014 erfolgreich an der Spitze des Unternehmens, lässt keinen Zweifel daran, dass man es bei AMD ernst meint, zum KI-Primus Nvidia aufzuschließen. „KI-Systeme haben bei uns höchste strategische Priorität“, so Su.

Passend zu dieser Strategie soll nun die Übernahme des amerikanischen Serverhersteller ZT Systems für rund 4,9 Milliarden Dollar erfolgen. Das Unternehmen aus New Jersey entwickelt unter anderem Server und Speicherplattformen auf Basis von Grafikprozessoren und programmierbaren Schaltkreisen, sogenannten FPGAs. Kunden sind Telekommunikationskonzerne und globale Cloud-Unternehmen.

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Mega-Wachstumschancen bei AMD – muss sich Nvidia jetzt warm anziehen?

Durch die Übernahme von ZT Systems könne AMD laut Unternehmenschefin Su mehr GPUs verkaufen, was maßgeblich für die Erreichung des Ziels von AMD ist, den Rückstand auf den Konkurrenten Nvidia zu verringern, der rund 80 Prozent des Weltmarkts für KI-Prozessoren beherrscht. An dem Servergeschäft von ZT Systems wolle man aber nicht festhalten, nach Abschluss der Übernahme soll es verkauft werden.

Die aktuelle Übernahme fügt sich in die Reihe zahlreicher weiterer ein. Zuletzt hatte AMD im Juli den finnischen KI-Entwickler Silo AI für rund 665 Millionen Dollar übernommen. 2022 schloss AMD die Übernahme des Chipentwicklers Xilinx sowie Pensando Systems, ein Start-up für Chips, die in Rechenzentren eingesetzt werden, ab.

AMD (WKN: 863186)

Hervorragende Wachstumsausichten bei KI-Aktie AMD – jetzt zuschlagen?

Für 2024 rechnet AMD mit einem Umsatz von rund 4,5 Milliarden Dollar im Bereich KI-Systeme. Verglichen mit Nvidia, wo es nach Schätzungen 100 Milliarden Dollar sein werden, sieht das gering aus, zeigt aber auch, wie groß der Markt für KI-Chips ist, den sich AMD potenziell noch erschließen kann. Außerdem soll der Markt für KI-Prozessoren in den kommenden Jahren noch stark wachsen.

Laut AMD-Co-Chef und Hauptverantwortlichem für das Geschäft mit Datencentern Forrest Norrod befindet sich das Unternehmen aktuell in Gesprächen, bei denen ein einzelner Kunde möglicherweise bis zu 1,2 Millionen GPUs von AMD kaufen könnte, was je nach Modell einer Summe von bis zu 18 Milliarden Dollar entsprechen würde.

Im Vergleich zu Nvidia ist die Aktie von AMD auf KGV-Basis für 2025 aktuell günstiger bewertet. Auch die Kurschancen sind derzeit höher: BÖRSE ONLINE sieht mit 230 Euro rund 65 Prozent Luft nach oben.

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