Das Wachstum werde sich nun auf hohem Niveau normalisieren. Zudem setze die Post auf eine Erholung des Welthandels. Der Bonner Konzern wolle 2021 den operativen Ertrag (Ebit) auf mehr als 5,6 Milliarden Euro steigern, kündigte Appel an. 2023 soll dieser dann auf mehr als sechs Milliarden Euro zulegen.

Der Paket-Boom in der Corona-Krise hatte die Post 2020 zu Rekord-Ergebnissen getragen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) war im abgelaufenen Jahr auf 4,8 (2019: 4,1) Milliarden Euro gestiegen, unter dem Strich stand ein Gewinn nach Minderheiten von rund drei (2,6) Milliarden Euro. Der Umsatz des Logistikkonzerns kletterte im Gesamtjahr um über fünf Prozent auf 66,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 1,35 (Vorjahr: 1,15) Euro je Aktie erhalten. Den Mitarbeitern hatte die Post in der Corona-Krise bereits 2020 einen Sonderbonus bezahlt. Zudem beginnt die Post noch im März mit dem Rückkauf eigener Aktien. Das auf ein Jahr angelegte Programm soll einen Umfang von bis zu einer Milliarde Euro haben.

Mit Blick auf die Mittelfrist-Ziele bis 2023 zeigte sich der Vorstand optimistischer als bisher. Die Investitionen sollen nun kumuliert für den Zeitraum 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro betragen. Zuvor war die Post von rund 9,5 Milliarden Euro ausgegangen. Der kumulierte Free Cashflow soll in einer Spanne zwischen 7,5 bis 8,5 Milliarden Euro liegen - bislang hatte das Management mehr als sechs Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Die Post profitiert vom Paket-Boom durch den in der Corona-Krise florierenden Online-Handel. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren auch aufgrund vorübergehend geschlossener Geschäfte bei Online-Händlern von Amazon bis Zalando, die Logistik-Riesen wie die Deutsche Post, UPS oder FedEx stellen diese dann den Kunden zu. Aber auch die Firmen wickeln mehr über E-Commerce ab. Zudem greifen die Kunden verstärkt zu den teureren Express-Angeboten. Post-Express-Chef John Pearson ist dabei zuversichtlich, dass das Wachsen des E-Commerce ein nachhaltiger Trend ist. Auch Wettbewerber der Post konnten deutlich zulegen. Konkurrent DPD hatte etwa jüngst angekündigt, seinen Umsatz binnen fünf Jahren verdoppeln zu wollen.

Die großen Logistik-Konzerne spielen zudem eine Schlüsselrolle bei der Verteilung der Corona-Impfstoffe. DHL Express beliefert neben zahlreiche Ländern in Europa unter anderem auch Israel und Japan mit Impfstoffen.

rtr