Chip-Aktien wie Nvidia oder TSMC mussten gestern deutlich Federn lassen. Doch was steckte dahinter? Besteht für Anleger nun Grund zur Sorge, oder ergeben sich sogar einmalig günstige Einstiegschancen?
Am gestrigen Dienstag mussten Anleger von Nvidia & Co. einen herben Rückschlag verkraften. Einige Chip-Aktien brachen am Dienstag deutlich ein. Bei Nvidia waren es rund fünf Prozent, bei TSMC etwa vier Prozent. Doch was war der Auslöser für den plötzlichen Einbruch, und müssen sich chip-begeisterte Anleger nun Sorgen machen?
Der Grund lag in einer wohl versehentlich zu früh veröffentlichten Prognose des niederländischen Halbleiter-Werkzeugherstellers ASML. In dieser wurde die Umsatzprognose für das Jahr 2025 von zuvor 40 Milliarden Euro auf 30 bis 35 Milliarden Euro gesenkt. Dies führte zu einer breiten Panik in der Chip-Branche. Auch die ASML-Aktie selbst verlor etwa fünf Prozent und verzeichnete den größten Tagesverlust seit 25 Jahren. Doch ist diese Reaktion berechtigt, oder sollten Anleger diese Rückschläge jetzt lieber als Einstiegschance sehen?
ASMLs schockierende Prognose: Was steckt hinter den schlechten Zahlen?
Wie „Reuters“ berichtete, sagen Analysten, dass die schwächeren Aussichten von ASML vor allem auf Überkapazitäten in den Chipfabriken zurückzuführen sind. Große Chiphersteller wie TSMC, Intel oder Samsung, die die Werkzeuge von ASML für die Herstellung ihrer Chips benötigen, hätten die Kapazitäten während der Corona-Pandemie deutlich ausgebaut.
Dan Hutcheson, Analyst bei TechInsights, erklärte gegenüber Reuters, dass die Auslastung der Chipfabriken dieses Jahr bei etwa einundachtzig Prozent liege. Neue Werkzeuge würden in der Regel jedoch erst benötigt, wenn die Auslastung im mittleren neunzig Prozent-Bereich liege.
KI bleibt im Fokus: Warum der Chip-Markt nicht untergeht – Einstiegschancen bei Nvidia & Co.
Der gesenkte Ausblick weist somit vor allem auf Fabriküberkapazitäten hin, jedoch nicht auf einen generellen Niedergang der Chip-Branche. Während die Nachfrage im Halbleitermarkt in bestimmten Bereichen möglicherweise schwächer ist, bleibt die Nachfrage nach KI-Chips laut Analysten weiterhin hoch.
Auch Handel Jones, CEO von International Business Strategies, einem Analystenhaus für die Chipherstellung, bleibt entspannt. „Die Gesamtprognosen für die Chipindustrie, die von einer boomenden Nachfrage nach KI-Chips ausgehen, bleiben unverändert. Das ist nur ein kurzfristiger Ausrutscher. Langfristig wird alles in Ordnung sein“, sagte er gegenüber Reuters.
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