Nicht nur große DAX-Titel wie Rheinmetall profitieren von dem Superzyklus in der Rüstungsindustrie. Aber ist dieser SDAX-Geheimtipp wirklich ein Kauf?
Der Hype um die Verteidigungsbranche hat in den letzten Monaten vor allem „klassische“ Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Renk oder Hensoldt beflügelt. Doch in der zweiten Reihe gibt es in Deutschland auch weitere Papiere, die mehr oder weniger viel für die Industrie produzieren. Einer dieser Kandidaten ist der Motoren-Hersteller Deutz, der nach eigenen Angaben in Zukunft noch mehr in die Branche investieren möchte.
Sind bei der Deutz-Aktie bis zu 30 Prozent Upside drin?
Die Zahlen zum Unternehmen klingen vielversprechend. Für das laufende Jahr rechnet Deutz mit einem Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge von fünf bis sechs Prozent. 2024 lag der Umsatz bei 1,8 Milliarden Euro und die EBIT-Marge bei 4,2 Prozent. Zudem sind mögliche positive Effekte durch das geplante Sondervermögen noch nicht eingepreist, da die Aufträge erst gegen Ende des Jahres kommen sollen. Die Prognose könnte der Konzern in den nächsten Monaten also noch anheben.
Mit einem mittleren Kursziel von 8,54 Euro sind die Analysten zudem bullisch gestimmt und rechnen mittelfristig im Schnitt mit einem Kurssprung um 30 Prozent. Bei der Deutz-Aktie gibt es aber zwei Punkte, die Anleger nicht ignorieren sollten.
Die Deutz-Aktie bleibt anfällig für Schwankungen
Die Deutz-Aktie erlebte im März und April ein echtes Auf und Ab, das maßgeblich mit den US-Zöllen zusammenhing. Zuletzt konnte sich das Papier etwas erholen, nachdem Präsident Donald Trump eine Zoll-Pause ankündigte. Die Lage bleibt aber volatil. Amerika spült Deutz knapp ein Viertel des gesamten Konzernumsatzes in die Kassen. Im Jahr werden um die 30.000 Motoren verschifft. Neu aufflammende Zoll-Konflikte könnten die erwartete Markterholung des Titels in den nächsten Monaten verschieben.
Zudem sollten Anleger die Deutz-Aktie nicht ausschließlich als Rüstungs-Aktie oder Konkurrenz zu Rheinmetall und Co. betrachten, denn das große Geschäft macht Deutz mit diesen Gütern noch nicht. Für das Jahr 2025 erwartet das Unternehmen im Defence-Sektor Umsätze im mittleren zweistelligen Millionenbereich – also ein marginaler Anteil von um die drei Prozent, wenn man den Gesamtumsatz aus dem letzten Jahr als Maßstab nimmt. Das Geschäft mit der Rüstung hat zwar noch viel Luft nach oben, Anleger sollten aber generell von dem Motorengeschäft überzeugt zeigen und nicht nur auf den Hype wetten.
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