Der designierte US-Präsident Donald Trump macht Unternehmen und Aktien weltweit mit seinen in Aussicht gestellten Strafzöllen auf Importwaren Druck. Einige Konzerne dürften die Mehrkosten aber härter treffen als andere. Das sollten Anleger jetzt wissen.

Der Dienstag begann an den Börsen für viele Unternehmen auf der Welt mit einem Schreck. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte sich wieder zu Importzöllen auf ausländische Produkte geäußert – und die Ankündigung hatte es in sich. Noch an seinem ersten Tag als neuer Präsident der Vereinigten Staaten will Trump am 20. Januar Importzölle von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Produkte aus China erheben. 

Die Strategie des Republikaners ist klar: Günstige Produkte aus dem Ausland verteuern, den Fokus auf die heimische Industrie lenken und im besten Fall ausländische Konzerne dazu drängen, aufgrund der Mehrkosten gleich in Amerika zu produzieren. Ob diese Strategie dem Verbraucher langfristig etwas bringt, daran haben Ökonomen schon Zweifel geäußert. Für viele internationale Unternehmen sind die geplanten Zölle schon jetzt eine Katastrophe.

Deutsche Autoindustrie knickt nach Zoll-Ankündigung ein

Am Dienstag bekamen Anleger bei Autowerten schon einen Vorgeschmack, was die Zölle für die Aktien der Unternehmen bedeuten. Von Daimler Truck bis zu Volkswagen gingen die Kurse teilweise um über fünf Prozent in die Knie. Hintergrund sei, dass die deutsche Automobilindustrie auch in Mexiko produziere und die Fahrzeuge dann in die USA verkaufe, sagte Thomas Altmann, Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter QC Partners. 

Ein ähnliches Problem hat übrigens auch die Kleidermarke Adidas, die vor Ort Teile ihres Portfolios produziert. Der Adidas Ultraboost-Sneaker würde durch die Zölle beispielsweise in den USA statt aktuell um die 135 US-Dollar plötzlich fast 170 US-Dollar kosten. Und da sind die Zölle auf Waren und Dienstleistungen aus Europa noch kein Thema.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Welche Aktien bekommen in Europa Probleme durch die Strafzölle?

Auch für Europa hat Donald Trump einen Plan. Für Waren und Dienstleistungen sollen nach aktuellem Stand 20 Prozent an Importzöllen erhoben werden. Neben der Autobranche und dem Einzelhandel würde das auch der deutschen Pharmaindustrie unter Umständen Probleme machen, die 2023 rund 23 Prozent ihrer Ausfuhren nach Amerika schickten. Beispielsweise können die Mehrkosten für sehr teure Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krankheiten aufgrund von Obergrenzen durch Versicherungen nicht einfach durch Preisaufschläge ausgeglichen werden – das dürfte die Margen teils erheblich drücken.

Auch amerikanische Unternehmen stehen vor Problemen

Es sind aber nicht nur ausländische Konzerne, denen die Importzölle Probleme machen dürften. US-Einzelhändler wie Nike oder Home Depot, die teilweise auch Produkte aus dem Ausland beziehen, werden kaum eine andere Möglichkeit haben, als die gestiegenen Preise an Kunden weiterzugeben. Und schon jetzt kämpfen viele Firmen aus der Branche mit fallenden Verbraucherausgaben.

The Home Depot (WKN: 866953)

Bringen die Importzölle in Deutschland auch Gewinner-Aktien hervor?

Es gibt aber auch ein paar Unternehmen in Deutschland, die von den hohen Importzöllen profitieren könnten – zumindest indirekt. Wie das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (ifW) in einer Analyse feststellte, könnten die mutmaßlich noch höheren Zölle auf chinesische Produkte einigen deutschen Playern aus den Bereichen der optischen Linsen oder Computerchips Preisvorteile verschaffen, deren Produkte von US-Firmen aufgrund ihrer Spezialisierung nicht einfach nachgebaut werden können. 

Konkret könnte dieser Umstand positive Effekte auf die Aktien von Wettbewerbern wie Infineon, Jenoptik oder Carl Zeiss haben. Trotz dieses Hoffnungsschimmers dürften Anleger insgesamt aber kein Interesse an einem weltweiten Handelskrieg haben, der durch die Zoll-Ankündigung von Donald Trump neue Nahrung bekommt und vor dem unter anderem die Ökonomen des ifW aktuell wieder warnen.

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