Ist das die einmalige Einstiegschance für Nvidia? Die Analysten von Morgan Stanley sind trotz Bedenken aus China optimistischer denn je und sehen Kurschancen von über 15 Prozent. Sollten Anleger jetzt einsteigen?

Sie ist die wohl bekannteste und beliebteste Aktie der Welt: Nvidia. Sowohl 2023 als auch 2024 konnte die Aktie jeweils um über 200 Prozent steigen. Kein Wunder, denn Nvidia bietet mit seinen Hochleistungs-Chips die Basisinfrastruktur für Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und damit bekannte KI-Modelle wie ChatGPT.

Diese Chips gelten als besonders rar, und die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot. Die Aktie erschien daher eigentlich unbesiegbar. Doch im Januar stürzte sie zeitweise um 20 Prozent ab. Das KI-Modell von DeepSeek aus China löste in den USA ChatGPT als meistgenutzte kostenlose App ab. Es soll mit günstigeren Chips arbeiten und weniger Daten benötigen. Dies könnte die bisherige Abhängigkeit der Tech-Giganten von Nvidias teuren Hochleistungs-Chips infrage stellen. Falls weniger leistungsstarke Modelle – etwa die speziell für China entwickelten H800-Chips – ausreichen sollten, könnte dies die Nachfrage nach Nvidia-Produkten belasten.

Hinzu kamen Sorgen über mögliche Zölle durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

Nvidia (WKN: 918422)

Morgan Stanley bullish auf Nvidia-Aktie: Jetzt einsteigen?

Morgan Stanley hat der jüngste Kursrückgang nicht abgeschreckt – im Gegenteil: Die Analysten sehen nun sogar eine Kaufgelegenheit. Zwar betrachten sie DeepSeek als „starkes evolutionäres Upgrade im KI-Bereich“, wie "TipRanks" berichtete. Doch sei es nur eine von vielen KI-Entwicklungen der letzten Zeit.

Außerdem weist Morgan Stanley darauf hin, dass das Modell von DeepSeek durch den Verzicht auf bestimmte Sicherheitsfunktionen verbessert wurde und teilweise zu hohen Latenzen neigt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass einige Benchmark-Ergebnisse optimiert sein könnten.

Zwar geben die Analysten zu, dass weitere Exportbeschränkungen „mit ziemlicher Sicherheit kommen“ werden und auch Nvidia treffen könnten. Zudem sei das „Finanzierungsumfeld“ für KI-Investitionen schwieriger geworden, da Skalierungsprobleme stärker hinterfragt werden. Die Anlegerstimmung sei „ziemlich negativ geworden“, und es bleibe abzuwarten, ob eine „Umsatzbeschleunigung“ das Vertrauen wiederherstellen kann.

Doch für Morgan Stanley gibt es dennoch Grund für Optimismus ...

Warum für nur einen Kandidaten entscheiden? Mit dem Künstliche Intelligenz Index von BÖRSE ONLINE setzen Sie geballt auf einige der besten Kandidaten der Branche

Warum Morgan Stanley optimistisch für Nvidia bleibt

Die Analysten sind „sehr optimistisch, was den Rest des Jahres angeht“. Sie führen dies auf die steigende Nachfrage nach Hopper- und Blackwell-Chips zurück. Große Cloud-Anbieter müssen weiterhin stark in Rechenzentren investieren. Für Morgan Stanley bleibt die Nvidia-Aktie mit einer Overweight-Einstufung attraktiv. Ihr Kursziel von 152 US-Dollar bietet jetzt knapp 15 Prozent Kurspotenzial.

Einige Experten weisen zudem auf das Jevons-Paradoxon im Zusammenhang mit DeepSeek hin. Dieses besagt, dass eine effizientere Nutzung einer Ressource nicht zwangsläufig den Gesamtverbrauch senkt – sondern ihn sogar erhöhen kann. Effizienzsteigerungen machen eine Technologie günstiger und attraktiver, sodass die Nachfrage steigt. Ein Beispiel: Spritsparende Autos führen oft dazu, dass Menschen mehr fahren, statt weniger. Ähnlich könnte es sich mit effizienteren KI-Chips verhalten – sie könnten die Verbreitung von KI-Technologie insgesamt beschleunigen und damit auch die Nachfrage nach Nvidia-Produkten langfristig steigern.

Wenn man bedenkt, dass die Aktie seit ihrem Allzeithoch Anfang Januar immer noch knapp elf Prozent entfernt ist, scheint es relativ sicher, dass sie diesen Abstand zeitnah aufholen kann.

Lesen Sie auch: Mit Mega-Chancen bei KI-Gigant und ASML: Das sind die 10 Lieblingsaktien der Fondsmanager

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.