Wie startet der DAX in die neue Woche an der Börse? Und können deutsche Aktien jetzt den Widerstand bei 16.000 Punkten durchbrechen? Außerdem stehen die Aktien von BASF, Siemens Energy und SAP im Fokus.
Der DAX schob sich in der Spitze um 0,4 Prozent auf bis zu 15.982 Punkte vor. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 legte um bis zu 0,5 Prozent auf 4338 Punkte zu. Am späten Nachmittag zeigt sich aber, dass Anleger bislang die Gewinne unter 16.000 Punkten immer wieder abverkaufen. Der DAX pendelt aktuell um die Nulllinie bei 15.900 Punkten. Und auch die Wall Street tritt auf der Stelle und bewegt sich so gut wie gar nicht. Passiert da noch etwas?
Immerhin setzen Investoren vor den anstehenden Gesprächen von US-Präsident Joe Biden mit führenden Vertretern des Kongresses über die Anhebung des nationalen Schuldenlimits darauf, dass ein drohender Zahlungsausfall der USA vermieden werden kann.
Das überraschend starke Abschneiden des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der ersten Wahlrunde schickte unterdessen die Börse in Istanbul auf Talfahrt und belastete vor allem türkische Bank-Aktien. Umfragen vor der Wahl hatten Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu vorne gesehen. Da keiner der beiden Kandidaten die absolute Mehrheit im ersten Durchgang erreichen konnte, fällt die Entscheidung in zwei Wochen in einer Stichwahl.
"Das ist eine größere Enttäuschung für Investoren, die auf einen Sieg des Oppositionskandidaten Kilicdaroglu und eine Rückkehr zu der von ihm versprochenen orthodoxen Wirtschaftspolitik gehofft hatten", sagte Hasnain Malik, Analyst beim Analysehaus Tellimer. Bei der Parlamentswahl lag Erdogans AK-Partei deutlich vor dem Oppositionsbündnis. Selbst wenn sich Kilicdaroglu im zweiten Wahlgang durchsetzt, hätte er damit nicht die Mehrheit im Parlament hinter sich.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag: BASF, Siemens Energy und SAP
Am Montagnachmittag stehen die Aktien von Siemens Energy mit plus 1,92 Prozent, Henkel mit plus 1,83 und BASF mit plus 1,18 Prozent an der Spitze des DAX.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Zalando mit minus 1,68 Prozent, Deutsche Börse mit minus 1,29 Prozent, Bayer mit minus 0,97 Prozent meisten, gefolgt von Allianz mit minus 0,90 Prozent und SAP mit minus 1,01 Prozent.
Gold, Staatsanleihen und diese Aktien im Fokus
Die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold bröckelte im Handelsverlauf ab, so dass sich der Preisanstieg für das Edelmetall auf 0,1 Prozent auf 2013 Dollar pro Feinunze begrenzte. Zudem trennten sich Investoren von Anleihen. Im Gegenzug zog die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen um vier Basispunkte auf 2,307 Prozent. Anziehende Inflationserwartungen ließen Anleger auf weitere Zinserhöhungen wetten.
Die Zentralbanken seien über die Auswirkungen der Inflation wie etwa höhere Lohnforderungen besorgt, sagte Jens Peter Sørensen, Chefanalyst der Danske Bank. "Die Daten zu den Inflationserwartungen in den USA vom Freitag waren ziemlich hoch." Die Europäische Zentralbank (EZB) werde die Zinsen womöglich länger erhöhen müssen als ursprünglich angenommen, um den Inflationsdruck zu dämpfen, hatte zudem Ratsmitglied Peter Kazimir am Sonntag geäußert.
Bei den Einzelwerten kämpft der Energietechnik-Konzern Siemens Energy auch nach der Übernahme des Windturbinen-Herstellers Siemens Gamesa mit hohen Belastungen durch die spanische Tochter. Während der Verlust vor Sondereffekten von Siemens Gamesa im Quartal auf 374 Millionen Euro von zuvor 301 Millionen Euro stieg, konnten die anderen Konzern-Segmente ihr Ergebnis und die entsprechende Marge verbessern. Geschäftszahlen werden auch von der Porsche Automobil Holding SE erwartet. Zudem legen etliche Firmen aus der zweiten und dritten Reihe Zahlen vor.
(Mit Material von Reuters)