Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gab es nicht nur mit 17,6 Prozent Plus bei den Kosten für Neubauten den stärksten Anstieg seit 1970, sondern auch eine kräftige Preissteigerung bei Rohbauarbeiten an Wohngebäuden. Dieser Wert stieg binnen Jahresfrist um 18,6 Prozent. Wo Bauherren und Verbraucher also deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, weil sich die Materialkosten so stark gesteigert haben, freuen sich Bau-Unternehmen. Denn sie können so ihre Umsätze steigern. Allerdings gibt es für Bau-Aktien nicht nur Grund zum Jubeln. Denn Reuters zitiert den Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Oliver Müller: "Im Gegenteil: die Baupreissteigerung ist ein Ergebnis explodierender Baumaterialpreise, auf denen die Unternehmen entweder sitzenbleiben, oder sich das Risiko erhöht, dass Investoren vor neuen Projekten zurückschrecken."

Diese Risiken gibt es jetzt für Bau-Unternehmen


Weil die Kosten für Materialien so stark gestiegen seien, und die Lage so unsicher sei, würden Lieferanten Bauträgern allerdings kaum Preiszusagen machen. So ist alleine die Kalkulation für ein Projekt ein Risiko für das Bau-Unternehmen, so Müller. Und er fügt hinzu: "Der Traum vom Eigenheim wird für einige Haushalte wohl erst einmal ein Traum bleiben, wenn das ursprünglich eingeplante Budget - auch angesichts gleichzeitig steigender Energie- und Lebenshaltungskosten - nicht mehr ausreicht."

Auch wenn es freilich einige Risiken für Bau-Unternehmen gibt, so lohnt sich dennoch ein Blick auf die besten Bau-Aktien. Denn gebaut wird ja dennoch weiterhin - es ist alleine schon ein politisches Ziel. Denn Wohnraum ist knapp. Und mit einer Verteuerung der Kosten für Neubauten steigt sicherlich der Bedarf an erschwinglichem Wohnraum.

Die besten Bau-Aktien


Hier ist sicherlich die HELMA AG zu nennen. Denn die HELMA Eigenheimbau AG ist ein großer deutsche Baudienstleister mit einem Rundum-Angebot. Neben der Entwicklung und Planung und dem Verkauf von Einfamilienhäusern, arbeitet HELMA auch als Bauträger für größere Projekte. Hier achten Anleger natürlich auf die oben genannten Risiken für Bau-Unternehmen. Doch die HELMA-Aktie ist mit einem KGV von 7,3 und einer Dividendenrendite von 5,19 Prozent attraktiv bewertet. Der zuletzt steile Sinkflug könnte bald in eine Bodenbildung münden. Anleger beobachten, ob die Aktie nun die eingeleitete Bodenbildung fortsetzen kann und steigen in ersten Tranchen ein, beachten aber das Risiko.

Außerdem ist das Unternehmen BayWa ein möglicher Profiteur. Denn BayWa handelt mit Baustoffen und kann so von den gestiegenen Preisen profitieren. Doch BayWa ist nicht nur Zulieferer für die Bau-Industrie, sondern auch in der Agrarwirtschaft und in der Energieindustrie tätig. So bekommen Anleger ein breiter diversifiziertes Unternehmen. Zwar ist die BayWa-Aktie mit einem KGV von 22,2 und einer Dividendenrendite von 2,41 Prozent etwas teurer bewertet, doch dafür sieht auch der Aktienkurs gesünder aus. Zwar gab die Aktie vom Hoch rund 20 Prozent nach, doch insgesamt konnte BayWa sich besser halten. BÖRSE ONLINE empfiehlt die BayWa-Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 56 Euro. Dies entspricht aktuell einem Potenzial von 43 Prozent. Anleger setzen einen Stopp bei 32 Euro.