Mehr Durchblick in der Kryptowelt



Im ersten Kapitel haben die beiden Autoren Demelza Kelso Hays und Mark J. Valek in der Juni-Ausgabe die folgenden drei Kernpunkte ausgewiesen. Zum einen merken sie an, dass mittlerweile auch Investmentbanken das Geschäft mit Kryptowährungen aufnehmen möchten.

Zum anderen weisen sie darauf hin, dass die US-Wertpapieraufsicht SEC rund um den "ICO-Wahn" die Regulierung verschärfen möchte. Außerdem widmen sich die Experten der Tatsache, dass die Krypto-Märkte nach wie vor von Kleinanleger-Sentiment und Spekulation dominiert werden und sogenannte "Wale" aufgrund von Liquiditätsengpässen einen massiven Einfluss auf den Mark ausüben. Hinsichtlich der aktuellen Kursentwicklung des Bitcoin wird konstatiert, dass weiterhin ein "Kryptowinter" drohe und ein Fall auf bis zu 2.500 Dollar nicht auszuschließen sei.

Beim Krypto Hedgefonds Pantera Capital Management gehe man hingegen davon aus, dass bei 6.500 Dollar der Boden gefunden wurde und der Bitcoin wieder in den Aufwärtstrend wechseln werde. Für Hays und Valek steht aber fest, dass die Märkte unberechenbar seien und der Kryptomarkt eine hohe Volatilität aufweise.

Investmentbanken möchten "mitmischen"



Obwohl digitale Währungen schon immer auch in Zusammenhang mit "Betrug" und "Kriminalität" gebracht worden sind, scheint ihr Boom unaufhaltsam zu sein. Diverse Investmentbanken wie zum Beispiel Goldman Sachs haben ihre anfängliche Scheu vor diesen "Investmentmöglichkeiten" mittlerweile abgelegt und bauen entsprechende Abteilungen bzw. Geschäftsbereiche auf - höchstwahrscheinlich weniger aus Altruismus (Kundenwunsch erfüllen), sondern eher aus Profitstreben. Auch JP Morgan scheint nach anfänglicher Opposition gegenüber dem Bitcoin seine Meinung geändert zu haben und den Einstieg zu planen.

In mehreren Kapiteln berichten die Autoren aber auch über das verstärkte Interesse staatlicher Institutionen wie Notenbanken oder der Wertpapieraufsicht SEC an Kryptos. Für institutionelle Investoren ist vor allem eines wichtig: Rechtssicherheit. Es gibt weiterhin Betrügereien wie "Spoofing", wo durch strategisch gesetzte Kauf- bzw. Verkaufsaufträge, die kurz vor Ausführung wieder gelöscht werden, Preise manipuliert werden. In diesem Zusammenhang wird auch das sogenannte "Wash-Trading" genannt, bei dem Marktakteure ihre eigenen Orders erfüllen, um die Preise in die gewünschte Richtung zu treiben.

Für technologieaffine Leser hat der aktuelle Report ebenfalls einiges zu bieten. In dem Kapitel über die Konsens-Mechanismen erhalten sie zum Beispiel eine diesbezügliche Übersicht und werden zudem über das Problem "byzantinischer Generäle" informiert. Für Nicht-Informatiker relativ schwere (weil komplexe) Kost stellt auch die Abhandlung über die Zukunft von Blockchain 3.0 dar. Dass der Wunsch nach Alternativen zu den herkömmlichen Fiat-Währungen (ungedeckt) durchaus berechtigt ist, wird in dem Kapitel über Währungswettbewerb und digitales Geld klargestellt. Großen Raum nehmen dabei die Ausführungen über die "Entstaatlichung von Währungen" des 1992 verstorbenen Nobelpreisträgers Friedrich von Hayek und ein Interview mit dessen Neffen Richard Zundritsch ein, der als Finanzberater in der Schweiz arbeitet und als ausgewiesener Kenner von Hayeks Werken gilt.

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Ausblick für die laufende Woche



Die zunehmende Angst vor einem globalen Handelskrieg hat dem Goldpreis bislang kein zusätzliches Nachfrageinteresse beschert. Weder der markante Rückschlag an den internationalen Aktienmärkten noch die Beruhigung an der "Zinsfront" hat dem gelben Edelmetall in höhere Regionen verholfen. Als Belastungsfaktor wurde hingegen der starke Dollar ins Feld geführt. So markierte zum Beispiel der Dollarindex, der die US-Währung mit einem Korb aus sechs wichtigen Währungen vergleicht, in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit elf Monaten. Doch so richtig überzeugen, kann dieses Verkaufsargument allerdings nicht. Hauptverantwortlich für die enttäuschende Entwicklung des Goldpreises dürfte vor allem die Entwicklung an den Terminmärkten gewesen sein. Laut dem am Freitagabend veröffentlichten Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde haben in der Woche zum 19. Juni sowohl große als auch kleine Terminspekulanten ihren Optimismus wieder einmal zurückgefahren.