Der Verband hatte bis Ende September Klageansprüche gesammelt, um mit Hilfe von Prozessfinanzierern und der US-Kanzlei Hausfeld Klagen vorzubereiten. Die LKW-Besitzer sehen sich geprellt, da sie wegen der jahrelangen Absprachen der Hersteller zu hohe Preise gezahlt hätten. Ende September verhängte die EU-Kommission auch gegen die VW-Tochter Scania, die sich zunächst gegen die Strafe gewehrt hatte, ein Bußgeld. Insgesamt verdonnerte die Kartellbehörde die Hersteller zu rund 3,8 Milliarden Euro Strafe.
Die Konzerne sprachen ab 1997 über 14 Jahre hinweg die Verkaufspreise für ihre Fahrzeuge ab. In Konzernkreisen hatte es geheißen, den Kunden sei dadurch kein Schaden entstanden. "Die Nettoverkaufspreise wären ohne das Kartell nicht anders gewesen", sagte ein Insider. "Wir halten die Klagen für unbegründet und setzen uns entschieden dagegen zur Wehr." Unabhängig vom Sammelverfahren des BGL klagen bereits viele Spediteure auf eigene Faust.
rtr