Nvidia, Microsoft & Co. sind weit von ihren Allzeithochs entfernt – doch laut Goldman Sachs könnten genau jetzt die besten Einstiegschancen seit Jahren bestehen. Warum ausgerechnet internationale Investoren zum Gamechanger werden könnten.
Viele US-Aktien handeln derzeit deutlich unter ihren Allzeithochs – darunter selbst Tech-Schwergewichte wie Nvidia oder Microsoft. Doch laut einer aktuellen Einschätzung von Goldman Sachs könnte sich der Trend bald drehen. Die Experten sehen trotz geopolitischer Risiken, drohender Handelszölle und Konkurrenz im Bereich künstliche Intelligenz (KI) erste Anzeichen für eine Erholung der US-Börsen.
Der jüngste Marktbericht der Investmentbank, von dem das Finanzportal "Seeking Alpha" berichtete, verweist auf den eigenen Stimmungsindex, der aktuell den tiefsten Stand seit 2020 erreicht hat. Historisch betrachtet markierten solche Stimmungstiefs oft den Beginn einer Kursrallye – insbesondere beim S&P 500 Index, der nach ähnlichen Rücksetzern in der Vergangenheit meist binnen weniger Monate zulegen konnte.
Internationale Anleger als Kurstreiber der US-Aktienmärkte
Ein zentrales Argument der Goldman-Strategen: ausländische Investoren könnten im Jahr 2025 eine tragende Rolle spielen. Zwar sorgt die Unsicherheit rund um US-Wachstum, Zinspolitik und Handelskonflikte für Zurückhaltung, doch laut US-Notenbank lag der Anteil ausländischer Eigentümer an US-Aktien Anfang 2025 bereits bei rund 18 Prozent – ein erheblicher Anstieg gegenüber den zwei Prozent im Jahr 1960.
Goldman Sachs erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt: Für 2025 rechnen die Experten mit zusätzlichen Kapitalzuflüssen aus dem Ausland in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar. Treiber sind vor allem ein schwächerer US-Dollar, attraktive Aktienbewertungen und die hohe Liquidität des US-Marktes.
Auch fundamental spricht einiges für US-Aktien. Goldman Sachs prognostiziert für den S&P 500 ein jährliches Gewinnwachstum von sieben Prozent in den Jahren 2025 und 2026 – deutlich mehr als bei europäischen Unternehmen, bei denen lediglich vier bis sechs Prozent erwartet werden. Die robuste US-Konjunktur und starke Unternehmensbilanzen wirken dabei als zusätzliche Unterstützung.
Fear & Greed Index: Extreme Angst als Kaufsignal?
Ein weiterer Indikator, der für eine bevorstehende Trendwende sprechen könnte, ist auch der CNN Fear & Greed Index, der aktuell auf „Extreme Angst“ steht. Historisch gelten solche Phasen als Kontraindikator: Wenn die Angst an den Märkten besonders groß ist, ergeben sich häufig günstige Einstiegsmöglichkeiten und viele schlechte Nachrichten sind bereits eingepreist. Für langfristig orientierte Anleger könnten die derzeitigen Kursniveaus somit attraktive Chancen bieten.
Trotz aller positiven Signale mahnt Goldman Sachs zur Vorsicht: Risiken bleiben bestehen. Dazu zählen eine unklare Zinspolitik der US-Notenbank Fed, eine mögliche Konjunkturabkühlung oder Rückschläge im Technologiebereich – insbesondere bei Schlüsselthemen wie Künstliche Intelligenz. Anleger sollten daher weiterhin auf eine breite Diversifikation und Risikostreuung achten.
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