Frischhalte-Dosen von Tupperware galten vor Jahren als der letzte Schrei. Vor allem Hausfrauen rissen sich auf Tupper-Partys um das fast unzerstörbare Plastik. Doch der amerikanische Konzern hat mal wieder extreme Geldnöte. Auch das P-Wort macht wieder die Runde. Das bringt die Tupperware-Aktie zum Absturz.

Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware hat mitgeteilt, dass die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs angesichts von Liquiditätsengpässen ungewiss sei. Die Firma hat Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um Geld aufzutreiben. "Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende", versprach Chef Miguel Fernandez.

Die Liquiditätssorgen lassen die Tupperware-Aktie abstürzen. Die Aktie sackte wegen der Pleite-Befürchtungen zeitweilig um 49 Prozent ab auf 1,20 Dollar und schloss schließlich bei 1,24 Dollar nahe ihrem Allzeittief. Das wurde zu Beginn der Corona-Krise vor rund drei Jahren bei 1,15 Dollar markiert (siehe Chart). Im vorbörslichen US-Handel erholt sich die Tupper-Aktie heute leicht auf 1,40 Dollar. In Deutschland notiert Tupperware bei 1,30 Euro.

Tupperware Brands Corporation (WKN: 901014)

Tupperware revolutionierte mit seinen teilweise als Design-Klassiker geltenden Schüsseln und Boxen einst die Haushaltswelt und setzte mit seinen Verkaufspartys auf einen innovativen Produktvertrieb. Doch die 1946 gegründete Firma aus Orlando, deren Gründer Earl Tupper die Küchen mit seinen bunten "Wunderschüsseln" aufmischte, kriselt.

Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar. Außerdem verpasste es die Firma, den Jahresbericht pünktlich vorzulegen, was zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen könnte.

Schon im Frühjahr 2020 hatte das Unternehmen mit massiven Geldnöten zu kämpfen. Damals versuchte der Konzern, sich ein umweltfreundliches und nachhaltiges Image zu verpassen, um bei der jungen Generation zu punkten. Tatsächlich konnte das 1946 gegründete US-Unternehmen damals eine Insolvenz abwenden. Ob das auch diesmal gelingt, wird sich zeigen. Anleger sollten die Tupperware-Aktie besser meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)