Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 09.01.2020 in Heftausgabe 02/2020

Der "starke Mann" Europas zeigte 2019 Schwächen. Während in den vergangenen zehn Jahren die deutsche Wirtschaft deutlich stärker gewachsen ist als der Durchschnitt der anderen Euroländer, scheint diese Periode nun zu Ende zu gehen. Im zweiten Quartal 2019 war das Bruttoinlandsprodukt sogar rückläufig. Kein Wunder also, dass sich Rezessionsängste breit machten und diese Anleger in den "sicheren Hafen" Bundesanleihen flüchten ließen. Dies wiederum führte dazu, dass die Rendite der Zehnjährigen erstmals seit 2016 wieder unter null Prozent fiel - und dort noch immer verharrt. Eine abstruse Situation: Investoren müssen dafür bezahlen, dem Bund Geld leihen zu dürfen.

Für Anleger auf der Suche nach Rendite alles andere als zufriedenstellend, zumal die Aktienmärkte mittlerweile nicht mehr günstig sind. Während die Kurse 2019 in die Höhe schossen, strebten die Unternehmensgewinne in die entgegengesetzte Richtung. Eine spürbare Wende scheint nicht in Sicht: Die Commerzbank-Analysten rechnen für den DAX nach einem Ergebnisrückgang 2019 nur mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von zwei bis vier Prozent fürs laufende Jahr. Im Vergleich dazu fällt das DAX-Kurs-­Gewinn-Verhältnis von 14 üppig aus.

Lukratives Trostpflaster


Einen Hoffnungsschimmer in dieser verzwickten Lage liefert die Dividendenrendite, die beim heimischen Bluechip­index derzeit bei attraktiven drei Prozent liegt. Damit befindet sie sich nicht nur rund 290 Basispunkte über der zehnjährigen Bundesanleihe, sondern auch stolze 240 Basispunkte über der Verzinsung von "BBB"-Euro-Unternehmensanleihen. Das ist überdurchschnittlich viel, der Mittelwert der Differenz gegenüber den Firmenbonds beträgt auf Sicht von zehn Jahren lediglich 116 Basispunkte. Dies wiederum spricht für Aktien. "Die Suche nach Dividendenrenditen könnte den DAX in den kommenden Monaten noch weiter nach oben treiben", meint Chefvolkswirt Jörg Krämer von der Commerzbank. Kollege Thomas Schuessler von der DWS ist allerdings skeptisch, ob noch viel Raum nach oben ist: "Angesichts des aktuellen Bewertungsniveaus am Aktienmarkt sehen wir nur sehr begrenzten Spielraum für höhere Bewertungen." Daher geht der Fondsmanager davon aus, dass die Bedeutung der Dividendenzahlungen für den Gesamtertrag weiter zunehmen wird. "Wir erwarten, dass ihr Beitrag zum Ertrag des Investments über dem historischen Durchschnitt liegen wird", konstatiert Schuessler.

Historische Untersuchungen zeigen, dass die Dividende ein wichtiger Faktor bei der Geldanlage in Aktien ist. Die Fachleute von Allianz Global Investors (AGI) haben berechnet, dass 38 Prozent der Rendite europäischer Aktien von 1971 bis 2017 auf die Gewinn­ausschüttungen der Unternehmen zurückzuführen ist. Mit Blick auf die derzeit überproportional hohe Dividendenrendite dürfte sich an dieser Tatsache nichts ändern. Nach Angaben von NN Investment Partner beträgt die Rendite bei europäischen Aktien derzeit 3,5 Prozent, verglichen mit 3,1 Prozent im Durchschnitt der zurückliegenden zwei Jahrzehnte. In den USA fällt die Differenz von aktuell 1,9 Prozent zu historisch 1,8 Prozent etwas geringer aus.

Milliarden fließen zurück


Die Konzerne zeigen sich Jahr für Jahr spendabler. So türmt sich die globale Dividendensumme von 954 Milliarden Dollar in 2011 auf mittlerweile mehr als 1,3 Billionen Dollar auf. Im DAX zeigt sich ebenfalls ein nachhaltiger Aufwärtstrend. Seit 2015 nahmen die Ausschüttungen Jahr für Jahr zu. Für 2019 wird erneut mit einem kleinen Plus auf dann 38,4 Milliarden Euro gerechnet.

Im Fokus steht dabei das Milliardentrio aus Allianz-Chef Oliver Bäte, dem Siemens-Vorsitzenden Joe Kaeser sowie BASF-Chef Martin Brudermüller. Das Dreigespann meint es dieses Jahr besonders gut und schüttet ein üppiges Füllhorn über seine Aktionäre aus. Mit knapp vier Milliarden Euro kehrt die Allianz den höchsten Betrag aus, das sind 5,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Versicherungsriese ist zudem auch noch ein zuverlässiger Dividendenzahler.

In den vergangenen zehn Jahren kam es zu keiner Kürzung, die Ausschüttung wurde entweder erhöht oder blieb zumindest unverändert. Damit darf sich die Allianz mit der Auszeichnung "Dividenden­aristokrat" schmücken. Zu dieser Spezies zählt beispielsweise auch Fresenius. Die Anteilseigner des Gesundheitskonzerns freuen sich in diesem Jahr bereits über die 27. Erhöhung in Folge. Allein für die vergangenen zwei Jahrzehnte errechnet sich eine durchschnittliche jährliche Steigerung (CAGR) um 11,7 Prozent.

Die 2019er-Bestenliste


Doch zurück zu den Top-Dividendenzahlern für 2019. Hinter Allianz überweist Siemens die zweithöchste Summe an seine Aktionäre. Der Betrag steht bereits fest: Nach einem erfolgreichen Jahresabschluss 2018/19 (30. September) schlug der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser vor, die Dividende auf 3,90 Euro pro Aktie anzuheben, ein Zuwachs um knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das wäre dann bereits die sechste Erhöhung in Folge. Die diesjährige Gewinnausschüttungsquote liegt bei 61 Prozent und damit leicht über dem ausgegebenen Zielkorridor von 40 bis 60 Prozent. Die Dividendenrendite beträgt beachtliche 3,3 Prozent.

Beim dritten im Bunde, BASF, entspricht die erwartete Dividendenzahlung von drei Milliarden Euro sogar einer Ver­zinsung von knapp fünf Prozent. Damit schafft es der Chemiekonzern unter die Top 15 innerhalb der deutschen Auswahl­indizes DAX, MDAX und SDAX.

Das größte prozentuale Plus bei der Auszahlung für 2019 innerhalb der heimischen Börsenelite weisen die VW-Vorzüge mit einem Anstieg um ein Fünftel auf. DAX-Neuling MTU Aero Engines muss sich aber hinter dem Autokonzern nicht verstecken und kommt nahezu auf die gleiche Steigerungsrate. Der Triebwerkhersteller, der seit September vergangenen Jahres Thyssenkrupp im DAX ersetzt, wird die Dividende je Aktie vermutlich um 19,3 Prozent auf 3,40 Euro je Aktie anheben. Mit 1,3 Prozent fällt die Dividendenrendite aufgrund des 60-prozentigen Kursanstieges in 2019 aber relativ gering aus.

Eine komplette Analyse des DAX zeigt, dass die Erhöhungen klar in der Überzahl sind. Zwei Drittel der Großkonzerne werden ihre Überweisungen in die Höhe schrauben, dem gegenüber stehen vier Unternehmen, die ihren Gürtel enger schnallen könnten - allen voran die Autoindustrie. Bei BMW, Continental und Daimler gibt es im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich rund 6,7 Milliarden Euro weniger zu holen. Für den Fall, dass die ein oder andere erwartete Dividendenkürzung bei den PS-Riesen nicht so drastisch ausfällt, hat der Deutsche Aktienindex sogar das Potenzial, die 40-Milliarden-Euro-Marke bei der Dividendensumme zu knacken.

Blick in die zweite und dritte Reihe


Bei der Auswertung der gesamten Indexlandschaft aus DAX, MDAX und SDAX stellte sich heraus, dass es, was die Rendite angeht, vor allem bei den Mid Caps viel zu holen gibt. Innerhalb des Index­trios belegen RTL, Freenet und ProSiebenSat.1 die ersten drei Ränge. Während bei den beiden Medienkonzernen auch der schwache Kursverlauf zu den überdurchschnittlich hohen Renditen führte, ist dies bei Freenet kein Argument - zumindest kein kurzfristiges. Denn die Aktie des Mobilfunkanbieters kletterte nach einem verlustreichen Jahr 2018 in den zurückliegenden zwölf Monaten um rund ein Fünftel empor. Doch das Kursniveau ist weiterhin derart niedrig, sodass die nach der Hauptversammlung am 15. Mai 2020 erwartete Dividendenzahlung in Höhe von 1,65 Euro aktuell einer Verzinsung von acht Prozent entspricht.

In Summe haben die 60 MDAX-Mitglieder jedoch keine Chance gegen die nur halb so vielen Bluechips. Mit 2,1 Prozent liegt ihre Dividendenrendite deutlich unter dem DAX-Niveau. Dies gilt auch für die Ausschüttungssumme, die bei den Mittelständlern "nur" bei etwas mehr als zehn Milliarden Euro liegt. Der Top-Dividendenzahler ist dabei Airbus. Die mit 863 ausgelieferten Maschinen Nummer 1 in 2019 unter den Flugzeugbauern kehrt 1,5 Milliarden Euro aus.

Insgesamt erwartet der Analystenkonsens, dass 31 MDAX-Titel ihre Geldbörse im Vergleich zum Vorjahr weiter öffnen werden, zehn Unternehmen halten den Prognosen zufolge ihre Dividende stabil, acht drohen sie zu reduzieren und bei elf Firmen müssen sich die Aktionäre auf eine Nullrunde einstellen. Dazu zählt auch der kürzlich in die zweite Börsenreihe abgestiegene Stahlkocher Thyssenkrupp. Im DAX werden einzig die Eigner der Deutschen Bank leer ausgehen.

Fazit: Aktien sind im Vergleich zu Bargeld sowie auch zu Anleihen weiterhin die attraktivere Anlagemöglichkeit. Neben Kursgewinnen liefern sie auch über die relativ hohen Dividenden laufende Auszahlungen. Nachfolgend stellen wir Ihnen sechs Unternehmen aus DAX, MDAX und SDAX vor, die sowohl unter Dividendengesichtspunkten als auch aufgrund des erwarteten Kurspotenzials überzeugen.

Was es zu beachten gilt


Wer ist dividendenberechtigt?
Anspruch besteht, wenn die Aktie am Tag der Hauptversammlung (HV) im Depot ist. Am dritten Tag nach der HV wird die Dividende ausgezahlt.

Wie berechnet man die Dividendenrendite?
Die Kennzahl ergibt sich aus dem Quotienten des Dividenden­betrags und dem Aktienkurs. Sie gibt die aktuelle Verzinsung des investierten Kapitals zum aktuellen Kurs an.

Müssen Dividenden versteuert werden?
Ja, der Fiskus behält von der Dividende einer deutschen AG 25 Prozent Abgeltungssteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag ein.

Wie werden "ausländische" Dividenden behandelt?
Bei Dividenden von Konzernen mit Sitz im Ausland fällt in der Regel eine Quellensteuer an. Je nach Land bestehen unterschiedliche Abkommen, um eine Doppelbesteuerung zu verhindern. Eine zu viel gezahlte Steuer kann zurückgefordert werden; Infos unter www.bzst.de.

Allianz: Den Niedrigzinsen ein Schnippchen schlagen


Versicherer haben über Jahrzehnte hinweg von hohen Zinsniveaus profitiert. Doch diese Zeit ist seit der Finanzkrise vorbei, die Leitsätze sind mittlerweile auf der Nulllinie aufgeschlagen. Das bekommt auch die Allianz immer mehr zu spüren: Aufgrund dieser Flaute hat der Branchenprimus beispielsweise die laufende Verzinsung bei klassischen ­Lebens- und Rentenversicherungen 2020 auf 2,5 nach zuletzt 2,8 Prozent gesenkt. Dass die Münchner aber auch angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen bestens im Geschäft sind, dürfte sich im Geschäftsjahr 2019 zeigen. Nach drei Quartalen war der Konzern dank einer ­florierenden Leben- und Krankensparte sowie Vermögensverwaltung voll auf Kurs zu einem neuen Rekordgewinn. Davon sollen auch die Anteilseigner profitieren. Der Analystenkonsens geht derzeit von einer Dividendenerhöhung um 5,6 Prozent für 2019 aus, das wäre die siebte ­Erhöhung in Folge. Den genauen Dividendenvorschlag wird der Vorstand voraussichtlich zur Bilanzpressekonferenz am 21. Februar veröffentlichen. Die guten operativen Aussichten gepaart mit einer überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite sprechen für die Allianzaktie.

BASF: Neuausrichtung birgt Chancen


Für den Fall, dass die Hauptversammlung am 30. April 2020 einem weiteren Dividendenaufschlag zustimmt, wäre es die zehnte aufeinanderfolgende Erhöhung. Eine beeindruckende Leistung, schließlich bewegt sich BASF in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Nach Angaben des Branchenverbands VCI ist 2019 die Chemieproduktion insgesamt um 2,5 Prozent gesunken. Und auch für 2020 wird ein weiterer Rückgang um ein halbes Prozent erwartet. Um sich vom Druck in der Basischemie zu befreien, ist BASF-Chef Martin Brudermüller gerade dabei, den Konzern umzubauen. Ein Fokus liegt dabei auf dem Spezialchemiegeschäft. Mit einer Neuausrichtung sowie einem Sparprogramm möchte er den Konzern ertragreicher machen. Dabei ist ihm kurz vor Silvester mit dem Verkauf des Bauchemiegeschäfts noch ein wichtiger Deal gelungen. Die US-Beteiligungsgesellschaft Lone Star bezahlte überraschend hohe 3,17 Milliarden Euro. Für Fantasie 2020 sorgt zudem ein möglicher IPO der BASF-Tochter Wintershall Dea. Experten rechnen im zweiten Halbjahr 2020 mit einem Börsengang des Öl- und Gaskonzerns. Für ausreichend Kursfantasie ist bei dem DAX-Titel also gesorgt.

Freenet: Die Weichen sind auf Wachstum gestellt


Mit einer Dividendenrendite von stolzen 8,1 Prozent wirft die Freenet-Aktie derzeit die zweithöchste Verzinsung im MDAX ab. Und das, obwohl zum einen die Dividende für 2019 voraussichtlich stagnieren wird und sich zum anderen der Kurs des Mobilfunkunternehmens zuletzt deutlich erholt hat. Ein Grund für die jüngste Hausse an der Börse liegt in dem Scheitern der Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC durch die Schweizer Sunrise. Als Groß­aktionär der Eidgenossen verhinderte Freenet den Deal angesichts des aus ihrer Sicht zu hohen Kaufpreises. Operativ läuft es beim Telekommunikationsanbieter auch wieder besser. Von Juli bis September konnte das Unternehmen 75 500 Kunden gewinnen und verfügt nun über einen Stamm von 8,3 Millionen. Vor allem der Streamingdienst Waipu.tv verzeichnete in den jüngsten Monaten einen starken Zuwachs bei den Abokunden. Zudem schaffte das Unternehmen im Jahresverlauf die Wende bei den ertragsstarken Postpaid-Mobilfunkkunden. Selbst wenn es Freenet 2019 nicht mehr gelungen sein dürfte, auch beim operativen Gewinn wieder auf Wachstum umzuschalten, wurden die Weichen für ein Comeback im Jahr 2020 gestellt.

Hamborner Reit: Wachstum, Stabilität und eine hohe Rendite


Zur Dividendenelite im SDAX zählt Hamborner Reit. Das Gewerbeimmobilien­unternehmen plant, im laufenden Jahr eine Gewinnbeteiligung von 47 Cent je Aktie auszuschütten. In Bezug auf den ­aktuellen Kurs entspricht das einer überproportionalen Rendite von 4,8 Prozent. Doch ist es nicht nur die hohe Ver­zinsung, die den Small Cap interessant macht, auch die Dividendenstabilität ist lobenswert. Seit dem Jahr 2000 zahlt die Firma durch alle Wirtschaftszyklen und Krisen hindurch nicht nur ohne Unterbrechung eine Dividende, diese wurde auch niemals gesenkt. Damit zählt die 1973 gegründete Gesellschaft auch zum elitären Kreis der Dividendenaristokraten. Im Tagesgeschäft machen die Duisburger ebenfalls eine gute Figur. So legten die Miet- und Pacht­erlöse in den ersten neun Monaten 2019 um zwei Prozent zu, der in der Immo­bilienbranche wichtige FFO (Funds from operations) stieg sogar um 2,7 Prozent. Auch bei den Analysten kommt Hamborner Reit gut an. Die Privatbank Berenberg lobte zuletzt die gute Berechenbarkeit für eine positive Gewinnentwicklung in 2020 und stufte den SDAX-­Titel mit "Kaufen" ein. Auch wir sehen weiteres Kurspotenzial bei dem Titel.

ProSiebenSat.1: Drei gewichtige Gründe für einen Kauf


Steil bergab ging es in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres mit der Aktie von ProSiebenSat.1. Im Umkehrschluss schnellte die Dividendenrendite nach oben. Obwohl für 2019 mit einer Senkung der Gewinnbeteiligung gerechnet wird, bringt es der Medientitel immer noch auf eine sensationelle Verzinsung von acht Prozent. Zuletzt trat eine ­Kursberuhigung ein. Diese dürfte verschiedene Ursachen haben: Zum einen ­versprüht der TV-Riese mit einem Konzer­n­­umbau Fantasie. Durch den Ausbau des digitalen Geschäfts wie mit der Streamingplattform Joyn sowie Beteiligungen an Elite Partner, Verivox und Flaconi wird die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehgeschäft verringert. Zum anderen durfte das Unternehmen in den vergangenen Monaten finanzkräftige Investoren begrüßen. Die italienische Mediengruppe Mediaset beteiligte sich mit 15 Prozent an den Deutschen, der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky kaufte sich ebenfalls mit vier Prozent ein. Damit ist die Pro­SiebenSat.1-Aktie in dreierlei Hinsicht interessant: Turn­aroundchance im operativen Geschäft, Übernahmefantasie sowie eine hohe Dividendenrendite, die den Kurs nach unten absichert.

Washtec: Sauberes Comeback im neuen Jahr


Keine einfache Zeit liegt hinter Washtec. Seit Sommer 2018 musste der Auto­waschanlagenhersteller drei Mal seine Prognose zurücknehmen. Letztlich kostete dies den Vorstandschef den Job, und Aufsichtsrat Günter Blaschke übernahm kurzerhand die Leitung des Unternehmens. Dabei brachte er ein wichtiges Sparprogramm auf den Weg. Den CEO-­Posten besetzte er allerdings nur übergangsweise, seit 1. Januar 2020 schwingt Vorstandsmitglied Ralf Koeppe das Zepter bei den Augsburgern. Er widmete sich zuletzt insbesondere dem Technologie­bereich. So wurde voriges Jahr die neue digitale Portalwaschanlage Smart Care auf Messen vorgestellt. Diese geht nun dieses Jahr an den Start und soll die weltweite Technologieführerschaft von Washtec weiter festigen. Am Markt kursieren Gerüchte, dass sich die Nachrichtenlage bald deutlich bessern dürfte. Dies gilt wohl nicht für den 2019er-Abschluss, doch 2020 sollte sich das noch von Blaschke initiierte Performanceprogramm positiv bemerkbar machen. Im Schnitt gehen Analysten davon aus, dass sich der Gewinn je Aktie 2020 um 40 Prozent verbessern wird. Wir passen Ziel- und Stoppkurs leicht nach oben an.