Früher hieß es einfach Erdgas. Im Zeitalter der Anglizismen und Akronyme tankt man jedoch "Compressed Natural Gas", verdichtetes natürliches Gas also, oder kurz CNG. Fossiles Erdgas senkt den CO2-Ausstoß im Vergleich zu Benzin um rund 25 Prozent. Mit biologisch hergestelltem CNG steht zudem ein regeneratives Pendant zur Verfügung, das die CO2-Emissionen um bis zu 97 Prozent reduziert.

Mit einer großen Initiative will Total deshalb das Geschäft mit CNG ausbauen. Mehr als 200 Tankstellen des französischen Unternehmens wurden oder werden in Kürze in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden an das CNG-Netz angeschlossen. Total war eben schon immer nicht nur ein Mineralölkonzern, sondern fühlt sich seit jeher dem Öl- wie auch dem Gassektor zugehörig.

Starke Steigerungsraten



Nicht wegzudiskutieren ist allerdings, dass die überraschend guten Zahlen fürs dritte Quartal größtenteils durch den hohen Ölpreis zustande kamen. Der Umsatz war zwischen Anfang Juli und Ende September um 27 Prozent auf 54,7 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Nettogewinn gar um mehr als 45 Prozent auf 3,96 Milliarden Dollar. Auch wenn das vierte Quartal wegen des wieder rückläufigen Ölpreises möglicherweise nicht mehr ganz so gut ausfällt, können Dividendenjäger gelassen in die Zukunft sehen: Die Ausschüttung soll, laut Ankündigung des Managements um Vorstandschef Patrick Pouyanné, bis 2020 von derzeit 2,56 auf 2,72 Euro erhöht werden (die Dividende wird in Euro angegeben, obwohl das Unternehmen in US-Dollar bilanziert).

Um im Tankstellengeschäft die Abhängigkeit vom zunehmend verpönten Diesel- und auch vom Benzinmotor zu verringern, investiert Total in eine nach Ansicht des Managements zukunftsträchtige und heute schon ausgereifte und bewährte Technik, die nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bringt.

Im Pkw-Sektor geht der Trend zwar eher in Richtung Elektromobilität und Wasserstoffantrieb, doch auch hier hat Total im vergangenen Jahr mit der Übernahme des niederländischen Ökokraftstoffspezialisten Pitpoint vorgesorgt. Pitpoint solle eine zentrale Rolle in Europa einnehmen, wenn es darum gehe, den Kunden saubere Energielösungen anzubieten, betont etwa Vorstandschef Pouyanné.

Flüssiggas für den Fernverkehr



Vor allem im Transportsektor wird es noch lange dauern, bis E-Mobilität - insbesondere im Fernverkehr - ein Thema wird. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und fördert den Kauf von Lkw mit CNG- und LNG-Antrieb pauschal mit 8000 bis 12 000 Euro. LNG steht für "Liquefied Natural Gas" (verflüssigtes Erdgas) und gilt als umweltfreundliche, sofort verfügbare Dieselersatzlösung für Lkw. Weltweit betreibt Total aktuell 450 Gastankstellen, unter anderem in Schwellenländern wie Ägypten und Pakistan. Sollte der LNG-Markt wie prognostiziert wachsen, wird es dabei nicht bleiben.