Weltweit haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, 4,2 Milliarden Menschen keine sicheren Sanitäranlagen, so lautet eine ernüchternde Erkenntnis des UN-Weltwasserberichts 2021. Daher fordern die Vereinten Nationen deutlich mehr Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur. Mit der Agenda 2030 sollen die Probleme dann bis zum Ende des Jahrzehnts gelöst werden.
In den kommenden Jahren wird sich also der Druck, die Qualität des Wassers zu verbessern und auch das vorhandene viel effizienter zu bewirtschaften, deutlich verstärken. Die dafür notwendigen Investitionen wirken sich auch auf die entsprechenden Märkte aus. Für Firmen, die Produkte und Dienstleistungen im Bereich Wasseraufbereitung, -versorgung oder auch -nutzung anbieten, ergeben sich attraktive Geschäftsmöglichkeiten.
Die Schweizer Geberit zählt als europäischer Marktführer für Sanitärprodukte zu den Profiteuren des Megatrends. Seit Jahren kann das Unternehmen seinen Marktanteil stetig ausbauen und ist zudem eine wahre Cash-Maschine. Selbst im Corona-Jahr 2020 steigerten die Eidgenossen ihre Marge um 170 Basispunkte auf 31,0 Prozent. Der Erfolgskurs lässt sich auch am Aktienkurs ablesen: In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Unternehmenswert nahezu verdoppelt.
Geberit ist aber nur ein Beispiel, um sich in dem nicht direkt handelbaren Rohstoff zu positionieren. Es gibt noch eine Vielzahl von anderen Wasser-Playern, wie beispielsweise Xylem. Das US-Unternehmen bietet von der Wasseraufnahme über die Aufbereitung bis hin zur Verteilung einen kompletten Reinwasserkreislauf an.
Internationales Wasser-Portfolio
Der von Solactive berechnete World Water Index, kurz WOWAX, gewährt auf einen Schlag Zugang zu 30 Unternehmen aus der Wasserbranche. Darin enthalten sind neben den beiden aufgeführten Titeln auch noch Veolia aus Frankreich, Pentair aus Irland oder Severn Trent aus Großbritannien. Tonangebend sind aus regionaler Sicht aber die USA mit einem Gewicht von 50 Prozent. Die Top-Position aus Übersee ist derzeit American Water Works, das operativ die Bereiche Wasserversorgung und Abwasser abdeckt.
In den Index aufgenommen werden können nur Firmen, die mindestens 40 Prozent ihres Umsatzes in den Sektoren Wasserversorgung, -infrastruktur oder -aufbereitung erwirtschaften. Wer es einmal in den WOWAX geschafft hat, ist aber nicht gleichzeitig "safe". Die Komponenten werden regelmäßig auf ihre Nachhaltigkeitskriterien überprüft und gegebenenfalls angepasst. Damit wird sichergestellt, dass Anleger stets Zugang zu den zukunftsträchtigsten Titeln haben.
Investieren lässt sich in den WOWAX über einen Tracker der Société Générale. Der aktive Ansatz kostet 0,5 Prozent Gebühr per annum. Im Gegenzug werden die Dividenden in der Indexberechnung berücksichtigt.