Vodafone sucht einen Käufer für Vantage Towers. Die Aktie des Funkturm-Anbieters springt daraufhin um über zehn Prozent an. Dennoch gibt es immer noch einiges an Potenzial für Anleger. Von Jörg Lang
Die Mobilfunkturm-Firma Vantage Towers ist seit vergangenem Jahr an der Börse notiert. Einiges spricht nun dafür, dass diese kurze Börsenzeit seinem Ende entgegen gehen könnte. Gerüchte aus Großbritannien deuten nämlich darauf hin, dass Großaktionär Vodafone (Anteil 81,7 Prozent) Investoren zur Abgabe von Offerten für Teile beziehungsweise für das gesamte Paket eingeladen hätte. Der Hintergrund ist folgender: Vodafone steht selbst unter Druck von Investoren. Es geht dabei vor allem darum, das Konglomerat zu verschlanken und so Reserven zu heben. Das Geschäft mit den Mobilfunkmasten hat nur geringe Zuwachsraten. Nachdem Vantage Towers auch bei dem Verkauf der Mobilfunkmasten der Telekom leer ausgegangen ist, wird die Dynamik gering bleiben.
Gleichzeitig werden aber bei den Auktionen sehr hohe Multiplikatoren für dieses Geschäft gezahlt. In vergangenen Transaktionen zahlten Investoren das 25- bis 30-fache des Betriebsergebnisses. Der Teilverkauf des Portfolios von Deutsche Telekom ging etwa zum 27-fachen über die Bühne. Das ist natürlich für Vodafone verlockend, wird das eigene Mobilfunkgeschäft ja nur mit dem vier- bis fünffachen bewertet. Interessant könnte ein Deal aber auch für den Streubesitz von Vantage Towers werden. Denn das Unternehmen wird nicht einmal mit dem 20-fachen Betriebsergebnis gehandelt. Das heißt: Ein Angebot gemessen am Wert der Telekom-Türme müsste rund 30 Prozent höher sein. Und würde ein Erwerber mehr als 30 Prozent der Vantage-Anteile von Vodafone kaufen, müsste er ein Übernahmeangebot auch an den Streubesitz unterbreiten. Zielkurs liegt dabei Richtung 37 Euro.