Die beiden Industrie-Aktien von Siemens und BASF haben es aktuell nicht leicht. Beide Werte deuten weitere Schwäche an. Doch was sollten Anleger jetzt tun? Wegen der Dividende dabei bleiben oder lieber erstmal aussteigen?

Zwischendurch sah es bei BASF mal wieder gut aus, doch wie wir gewarnt hatten, konnte die Chemie-Aktie die 200-Tage-Linie noch nicht überwinden. Und auch Siemens zeigte zuletzt eine unerwartete Schwäche. Wie geht es also weiter?

BASF-Aktie: Riesen-Dividende aber nur Kursverluste?

Die 7,70 Prozent Dividendenrendite für 2025 sind bei der BASF-Aktie schon verlockend. Doch was ist, wenn die Talfahrt weitergeht und die schöne Dividende von den Kursverlusten mehr als aufgezehrt wird? Schließlich war das dieses Jahr bereits der Fall. Anleger stehen also vor einem Dilemma. Denn BASF konnte die 200-Tage-Linie noch nicht überwinden und notiert nun wieder bei der 50-Tage-Linie. Um aber einen schönen neuen Aufwärtstrend zu bilden, muss das Papier bald über die 200-Tage-Linie klettern. 

Helfen könnte dabei tatsächlich die Bewertung, denn diese ist eben mit der sehr hohen Dividende und mit einem KGV von 10,7 attraktiv. So setzte zuletzt auch die Schweizer UBS dass Kursziel auf 51 Euro und riet weiter zum Kauf. Zwar seien die Lagerbestände immer noch hoch, was die Volumina belaste, doch BASF käme hier zusammen mit Lanxess und Clariant den mehrjährigen Durchschnitten am nächsten Zudem dürften Konsumchemikalien in der zweiten Jahreshälfte deutlicher zulegen. 

Insgesamt raten die Analysten bei der BASF-Aktie auch eher zum Kauf mit einem Kursziel von 53 Euro. Die BÖRSE ONLINE-Redaktion setzte das Kursziel zuletzt sogar auf 65 Euro. Dafür muss sich bei der Aktie, trotz hoher Dividende, aber erst noch einiges tun. 

Und sieht es derweil bei Siemens besser aus?

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BASF (WKN: BASF11)

Vorsicht bei Siemens-Aktie: Bricht jetzt der Trend?

Lange Zeit brachte die Siemens-Aktie Anlegern sehr schöne Renditen. Doch aktuell müssen sie zittern. Denn hinter der Fortsetzung des Trends steht ein dickes Fragezeichen. So rutschte die Siemens-Aktie zuletzt unter die 200-Tage-Linie (grün) und konnte diese noch nicht wieder überwinden. Für die Chartanalyse verheißt das nichts Gutes. Weil auch die 50-Tage-Linie noch unter die 200-Tage-Linie rutschte, müssen Anleger sich auf eine Verschlechterung des Trends einstellen. Sollte aber der schwarze Trendkanal halten, so könnte die Korrektur auch einfach über Zeit ablaufen und der Kurs dürfte dabei nicht besonders in die Tiefe gehen. 

Insgesamt ist die Siemens-Aktie zwar etwas weniger attraktiv wie die BASF-Aktie bewertet, doch dafür auch weniger volatil. Bei Siemens stehen aktuell ein KGV von 14,8 und eine Dividendenrendite von 3,10 Prozent zubuche. 

Anleger beachten auch: Erst gestern hat Goldman Sachs das Kursziel für Siemens von 217 auf 211 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die gedämpften Perspektiven für China hätten sich bereits überproportional im Aktienkurs bei Siemens niedergeschlagen, schreiben die Analysten. Die Anpassung des Kursziels preiste damit das China-Geschäft bereits ein. Doch Goldman Sachs sieht für Ende des Jahres noch zwei mögliche Kurstreiber: Aussagen zur nächsten Dividende und ein Investoren-Event im Dezember. 

Anleger sollten daher aktuell rund zwei Drittel des neu zu investierenden Geldes in Siemens stecken. Ein Drittel, weil volatiler, in BASF. Sollte der Seitwärtstrend bei Siemens aber reißen und die BASF-Aktie nicht über die 200-Tage-Linie alsbald kommen, so überdenken Anleger dies nochmal. 

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Siemens (WKN: 723610)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.