Kann man US-Aktien für das Jahr 2025 bereits abschreiben? Die Analysten von Goldman Sachs haben ihr Kursziel für den S&P 500 ein weiteres Mal nach unten revidiert. Für Anleger stellt sich damit die Frage: Worauf sollte man sich jetzt im US-Aktienmarkt einstellen?

Viel Hoffnung macht die aktuelle Entwicklung nicht – insbesondere US-Aktien präsentieren sich im bisherigen Jahresverlauf schwach. Noch vor wenigen Jahren galten sie als treibende Kraft an den internationalen Börsen. Doch geopolitische Unsicherheiten, Maßnahmen wie die von US-Präsident Donald Trump Handelszölle sowie der wachsende KI-Wettbewerb aus China setzen den amerikanischen Aktienmarkt zunehmend unter Druck.

Der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA abbildet, liegt seit Jahresbeginn rund fünf Prozent im Minus. Besonders bemerkenswert: Goldman Sachs hat laut einem neuen Bericht von "Bloomberg" das Kursziel für den US-Leitindex erneut deutlich reduziert. Schon am 11. März senkten die Analysten ihre Prognose für das Jahresende von 6.500 auf 6.200 Punkte – unter anderem aufgrund der schwächelnden Tech-Aktien. Nun folgt die nächste Korrektur: Das neue Kursziel liegt bei lediglich 5.700 Punkten. Das entspricht vom aktuellen Stand her nur noch einem minimalen Jahresplus von etwa zwei Prozent.

Goldman Sachs sieht erhöhte Rezessionsgefahr und Handelszollrisiken

Als zentrale Belastungsfaktoren nennt Goldman Sachs das gestiegene Risiko einer Rezession in den USA sowie anhaltende Unsicherheiten rund um neue oder bestehende Handelszölle.

David Kostin, US-Chefstratege bei Goldman Sachs, warnt in einer neuen Mitteilung: „Wir empfehlen Anlegern weiterhin, auf eine Verbesserung der Wachstumsaussichten, eine stärkere Asymmetrie der Marktpreise oder eine schwächere Positionierung zu achten, bevor sie versuchen, einen Markttiefpunkt zu erschließen.“

Auch andere Marktstrategen äußern sich kritisch zur aktuellen Lage. Michael Wilson, Chefstratege bei Morgan Stanley, zeigte sich zuletzt zwar etwas optimistischer und deutete an, dass das Schlimmste womöglich überstanden sei. Doch laut einer neuen Einschätzung vom Montag dämpft auch er die Erwartungen: Die wirtschaftlichen Risiken könnten die Aufwärtsbewegung des S&P 500 bremsen. Die jüngsten Ankündigungen über beidseitige Zölle sorgten laut Wilson zwar für mehr Transparenz darüber, welche Produkte und Länder betroffen sind. Dennoch handle es sich dabei eher um den Beginn weiterer Verhandlungen als um eine nachhaltige Trendwende.

Fazit

Die Stimmung an den US-Börsen bleibt angespannt, die aktuellen Prognosen – insbesondere von Goldman Sachs – sind ein deutliches Warnsignal. Wer bereits in US-Aktien investiert ist oder über einen Einstieg nachdenkt, sollte die konjunkturelle Entwicklung und geopolitischen Risiken genau im Blick behalten – und kurzfristig nicht auf eine schnelle Markterholung setzen.

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