Nicht nur in ihrer eigenen Pharma-Branche haben große Player wie Novo Nordisk und Eli Lilly Einfluss auf die Aktienkurse vieler Unternehmen. In Amerika zeigt sich jetzt auch ein Effekt auf den Kleidungssektor. Das sollten Anleger wissen.

Blockbuster-Medikamente zur Gewichtsreduktion wie Wegovy sowie das Diabetesmedikament Ozempic von Novo Nordisk haben in Amerika anscheinend bereits dazu geführt, dass viele Menschen Kleider in kleineren Größen kaufen. Das berichtete am Sonntag das Wall Street Journal unter Berufung auf mehrere Einzelhändler und Modedesigner. 

Den Angaben zufolge passen auch einige Marken ihre Kollektionen an. Die Bekleidungsboutique Lafayette 148 berichtete unter anderem, dass fünf Prozent ihrer Kunden nach einer solchen Gewichtsabnahme neue Bekleidung kaufen und die Größe wechseln. 

Medikamente von Novo Nordisk und Co. befeuern Bekleidungsgeschäfte

Für die Bekleidungsbranche hat dieser durch Abnehmpräparate ausgelöste Trend vor allem zwei positive Effekte. Denn neben einem höheren Umsatz müssen die Hersteller bei kleineren Größen weniger Stoff verbrauchen. Und das weitere Potenzial scheint enorm. 

Wie das Wall Street Journal berichtete, hatte eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes „Gallup“ ergeben, dass etwa 15,5 Millionen Menschen in den USA die neue Medikamentenklasse schonmal ausprobiert haben und sie rund drei Vierteln der Befragten geholfen hat, Gewicht zu verlieren. Neben Novo Nordisk ist auch das amerikanische Pharmaunternehmen Eli Lilly mit seinem Wirkstoff Zepbound am Markt sehr erfolgreich.

Effekte auch auf Aktien von Adidas, Zalando und Co.?

Ob dieser Trend in Zukunft auch auf DAX-Unternehmen aus der Branche wie Adidas oder Zalando einen Effekt hat, ist natürlich noch unklar. Medikamente zur Gewichtsreduktion sind aber auch in Europa immer bekannter und laut Einschätzungen von Analystenhäusern wie Goldman Sachs soll der Markt für die Präparate bis zum Jahr 2030 auf etwa 100 Milliarden US-Dollar ansteigen. Gut möglich, dass dann auch Bekleidungshersteller noch stärker von den Entwicklungen profitieren.

Gerade Adidas könnte übrigens gute Neuigkeiten gebrauchen. Am Montag waren die Aktien des Bekleidungsherstellers unter Druck geraten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, geht der Sportartikelhersteller derzeit anonymen Hinweisen über Bestechlichkeit einzelner Mitarbeiter in China nach. Für das wichtige China-Geschäft, in dem Adidas versucht Fuß zu fassen, ist das ein möglicher Rückschlag. Denn eigentlich läuft es bei der Aktie super. Im Juni erreichte das Papier mit über 236 Euro den höchsten Kurs seit Februar 2022. Da würde etwas Rückenwind durch die Biotech-Branche dem Aufwärtstrend gut zu Gesicht stehen.

Mit Material von dpa-AFX

Transparenzhinweis: Im ersten Absatz wurde nachträglich eine Information zur Indikation des Wirkstoffs Ozempic von Novo Nordisk ergänzt.

Adidas (WKN: A1EWWW)

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