Und wegen der gelockerten Corona-Bestimmungen verbringen die Menschen mittlerweile weniger Zeit in den eigenen vier Wänden und damit vor den Fernsehern. Das macht sich bei Netflix vor allem in der Zahl der Neukunden bemerkbar: Von April bis Juni stieg die Zahl der Nutzer lediglich um 1,5 Millionen auf inzwischen 209 Millionen rund um den Globus. Im Vorjahreszeitraum - mitten in der Corona-Krise - waren es noch mehr als zehn Millionen Neukunden gewesen. Auf dem wichtigen Heimatmarkt - den USA und Kanada - musste Netflix sogar einen Rückgang um 430.000 Abonnenten verkraften.
Der Streaming-Pionier gab in einem Brief an Aktionäre bekannt, künftig stärker in Videospiele zu investieren. Zunächst gehe es nur um einige Angebote, die auf den größten Netflix-Erfolgen basierten, sagte Produktchef Greg Peters. Details nannte er nicht. Bisher hat der US-Konzern, der hinter Serien wie "Bridgerton", "The Queen's Gambit" und "The Crown" steht, Spiele im Zusammenhang mit Serien-Hits wie "Stranger Things" auf den Markt gebracht. Erst kürzlich machte der Konzern den Facebook-Manager Mike Verdu zum Chef der Spiele-Sparte. Analysten des Finanzdienstleisters Canaccord Genuity bezeichnen die Expansion in das Videospielegeschäft als Möglichkeit, das eigene Angebot aufzuwerten, jüngere Nutzer anzulocken und Abonnenten länger zu binden. Neben Videospielen nannte Co-Chef Reed Hastings auch Podcasts und Fanartikel als Bereiche, in denen Netflix stärker aktiv wird.
Im laufenden dritten Quartal rechnet Netflix mit einem Plus von 3,5 Millionen zahlenden Abonnenten und will diese auch mit mehr Inhalten durch neue Staffeln von Hits wie "Sex Education" und "The Witcher" beglücken. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um fast ein Fünftel auf 7,3 Milliarden Dollar zu, während der Nettogewinn auf 1,35 Milliarden Dollar kletterte von 720 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
rtr