Die Aktie dieses Volkswagen-Konkurrenten erlebt am Montag einen Absturz auf den tiefsten Stand seit Juli 2022. Müssen Anleger das Papier jetzt verkaufen oder gibt es Hoffnung aus Besserung?

Die zahlreichen Krisen der Autoindustrie haben auch vor der Opel-Mutter Stellantis nicht Halt gemacht. Seit März 2024 befindet die Aktie im Sinkflug und erreichte am Montag mit einem Minus von um die sieben Prozent auf 11,6 Euro tiefsten Stand seit über zwei Jahren. Der Abschwung kommt dabei nicht ohne Grund. Denn neben der schwachen Branchenlage rüttelt jetzt ein Personalabgang den Titel durch.

Stellantis (WKN: A2QL01)

Stellantis muss neuen Chef suchen

Wie der Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Citroen, Fiat, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo) bereits am Sonntag mitteilte, hat der Verwatungsrat den Rücktritt von Carlos Tavares angenommen. Ursprünglich sollte der Vertrag von Tavares noch bis zum Jahr 2026 laufen, der Konzern befand sich aber bereits auf der Suche nach einem Nachfolger, der jetzt den Angaben zufolge noch im ersten Halbjahr des kommenden Jahres gefunden werden soll. 

Tavares führte Stellantis Formung des Autoriesen durch die Megafusion von PSA und Fiat Chrysler im Jahr 2021. Erst Ende September des laufenden Jahres musste der Manager den Gewinnausblick für 2024 senken.

Wie sieht die Zukunft für die Stellantis-Aktie aus?

In einer ersten Reaktion zum Rücktritt hielten sich Analysten  mit weitreichenden Änderungen der Kursziele für die Stellantis-Aktie zurück. Die kanadische Bank RBC beließ die Einstufung für Stellantis mit einem Kursziel von 12 Euro auf "Sector Perform". Der Abschied des Konzernchefs Carlos Tavares sei zum jetzigen Zeitpunkt zwar überraschend, schrieb Analyst Tom Narayan in seinem am Montag vorliegenden Kommentar. Der Portugiese habe aber spätestens Anfang 2026 ohnehin seinen Abgang geplant. 

Der Autobauer sei gerade dabei, eine "Reparatur" der immensen Lagerbestände in Nordamerika durchzuführen - ein Prozess, der seiner Ansicht nach bis weit ins kommende Jahr andauern werde. Dabei dürften Preiszugeständnisse notwendig sei, die die Gewinne weiter belasten. Hierüber dürfte es Differenzen zwischen Tavares und dem Aufsichtsrat gegeben haben.

Weiter zum Kauf der Aktie rät unterdessen die Schweizer Großbank UBS mit einem Kursziel von 16 Euro. Je früher es einen neuen Chef gebe, desto besser, schrieb Analyst Patrick Hummel in seiner am Montag vorliegenden Reaktion auf den sofortigen Rücktritt von Carlos Tavares. Investierte müssen also nicht sofort all ihre Anteile verkaufen, doch das unsichere Marktumfeld spricht momentan trotz der Kursdelle nicht eindeutig dafür, noch mehr Stellantis als Schnäppchen ins Portfolio zu packen.

Mit Material von dpa-AFX

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