Am Donnerstagabend gab es erneut einen heftigen Abverkauf an den Börsen, doch viele Anleger stellen sich die Frage nach den Gründen. Aber auch, wie es weitergehen soll, ist nicht klar. Droht nun wieder ein deutlicher Abwärtstrend?
Die Märkte scheinen aktuell wie die Temperaturen im März zu sein, denn bei beiden geht es deutlich nach unten. Der S&P 500 verlor im Abverkauf gestern an die zwei Prozent und steht nun mit einem Minus von fünf Prozent auf Sicht der vergangenen 30 Tage da. Auch den DAX erwischte es deutlich und die Futures deuten auf einen schlechten Handelsstart hin.
Aber was sind eigentlich die Gründe dafür?
Zinsangst steht im Vordergrund
In erster Linie ist die Zinsangst diesseits und jenseits des Atlantiks für das gestrige Geschehen an den Märkten verantwortlich. Sowohl die EZB als auch die FED wollen aggressiv an der Zinsschraube drehen, da die Inflation bei Weitem nicht unter Kontrolle gebracht scheint.
Dies sorgt immer wieder zu Verunsicherungen an den Märkten, vor allem jetzt, da sogar schon große Analystenhäuser von mindestens sechs Prozent in den USA und fünf Prozent in Europa an Zinsen reden.
Eine Pleite droht
Allerdings droht im Hintergrund noch ein weiterer Krisenfaktor, der weniger volkswirtschaftlicher Art ist. Denn während dem Kryptomarkt die Pleite der Silvergate Bank (lesen Sie hier mehr dazu) zum Verhängnis werden könnte, so könnte der Aktienmarkt wegen der Silicon Valley Bank in Bedrängnis geraten.
Diese stürzte nämlich zuletzt um 60 Prozent ab, da sie wegen eines möglichen Insolvenzrisikos Anleihen verkaufen und neue Aktien ausgeben will. Das Besondere an dem Unternehmen ist, dass eigentlich jedes Technologieunternehmen aus den USA einmal hier eine Risikokapitalfinanzierung durchgeführt hat und entweder auf den Kredit- oder Bilanzbüchern der Bank steht.
Kommt jetzt auch noch eine Bankenkrise?
Dadurch wurde vor allem die Angst nach einer neuen Bankenkrise laut und alleine im gestrigen Handelsverlauf verloren die großen Player des Sektors aus den USA 52 Milliarden an Marktkapitalisierung. Besonders kritisch ist der Zusammenhang mit Tech-Aktien, da diese großen Anteil an den Marktbreiten Indizes haben.
Trotzdem sollten sich Anleger jetzt nicht verrückt machen lassen. Vor allem am Freitag ist wegen des niedrigen Volumens keine nachhaltige Bewegung in Sicht. Allerdings könnte es bei fortschreitend schlechten Nachrichten nochmals zu einem deutlicheren Abverkauf kommen.
Lesen Sie auch: Diese 3 Dividenden-Aktien empfiehlt Morningstar jetzt zum Kauf