Flughäfen, Krankenhäuser und mehr: Weltweit legte ein IT-Fehler heute wichtige Institutionen lahm. Dahinter steckt eine bekannte Tech-Firma, deren Aktie daraufhin bereits zweistellig eingebrochen ist. Wie sollten Anleger nun reagieren?

Chaos pur: Weltweit waren heute mehrere Flughäfen, teils Krankenhäuser und auch TV-Sender durch Computerprobleme lahmgelegt. Selbst deutsche Firmen wie Allianz, BMW oder Siemens waren betroffen.

Das Chaos ist auf ein bekanntes KI-Unternehmen zurückzuführen: Crowdstrike. Das Cybersecurity-Unternehmen aus den USA ist eigentlich dafür bekannt, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Echtzeitangriffe zu verhindern. Dafür bedient es sich auch an modernsten KI-Technologien. Nun sollen allerdings Probleme eines fehlerhaften Updates zur weltweiten IT-Katastrophe geführt haben.

Die Aktie ist daraufhin bereits um rund 15 Prozent eingebrochen. Wie sollten Anleger nun reagieren?

Aktie von für IT-Crash verantwortlichem Crowdstrike bricht ein – günstigen Einstieg nutzen?

Wie weit verbreitet weltweit die Sicherheitslösung von Crowdstrike ist, konnte man am Freitagmorgen sehen. Für viele Crowdstrike-Kunden lief gar nichts mehr, weil ihre Rechner nur noch die berüchtigte Fehlermeldung "Blue Screen of Death" anzeigten und nicht mehr hochfuhren. Betroffen waren auch viele Anwenderinnen und Anwender, die nicht direkt Kunde bei Crowdstrike sind, sondern etwa den Microsoft Service 365 nutzen.

Der CEO George Kurtz versuchte auf der Plattform X die Menschen zu beruhigen: „Dies ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert, isoliert und ein Fix bereitgestellt." Crowdstrike arbeite aktiv mit Kunden zusammen, die von einem Defekt betroffen seien, der in einem einzelnen Update für Windows-Rechner gefunden worden sei. Mac- und Linux-Rechner seien nicht betroffen gewesen.

Fest steht: Auf den CEO könnten in den kommenden Tagen noch viele kritische Fragen zukommen. Der Chefhändler der Oddo BHF-Bank warnte gegenüber der BILD bereits, dass „Milliardenklagen“ drohen könnten. Das könnte die Aktie noch härter belasten.

Grundsätzlich handelt es sich bei Crowdstrike um ein bekanntes, solides und auch bereits profitables Cybersecurity Unternehmen, das sich an einer Vielzahl von Kunden erfreut: Über die Hälfte der Fortune 1000 Unternehmen nutzen bereits die Plattform von Crowdstrike, um sich gegen Cyberangriffe zu schützen.

Im Allgemeinen können Aktien wie Crowdstrike geniale Kandidaten fürs Depot sein: Denn sie bieten nicht nur hohes Wachstum, da die Lösungen für Cyber Security unabdingbar mit jedem technologischen Fortschritt mitwachsen sollten. Sie bieten auch Sicherheit: Unternehmen können zu wirtschaftlich unsicheren Zeiten an vielem sparen, nicht aber an Cybersecurity. Zu groß sind die Auswirkungen von möglichen Schäden.

Allerdings könnte der heutige IT-Vorfall, der weltweit für hohes Aufsehen sorgt, das Image von Crowdstrike nachhaltig schädigen. Aktuell rät BÖRSE ONLINE jedoch abzuwarten und nicht zu verkaufen. Bei den günstigen Kursen nun einzusteigen ist jedoch auch noch nicht ratsam, da die Auswirkungen auf die Reputation und auch die Kosten von möglichen Klagen noch nicht absehbar sind.

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Mit Material von dpa