Diese beliebte Auto-Aktie treibt die Meinungen von Analysten immer weiter auseinander. Zudem erinnert ein Boykottaufruf an die Meme-Aktien von GameStop und Co. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Befindet sich die Aktie des E-Auto-Herstellers Tesla an einem Wendepunkt? An der Börse sind die Vorzeichen für die mittelfristige Zukunft des Papiers uneindeutig. Laut der Plattform „TipRanks“ raten derzeit 13 Wall Street-Analysten zum Kauf des Papiers, zwölf würden halten und zehn verkaufen. Die Kurschancen zwischen den einzelnen Expertenmeinungen schwanken ebenfalls stark.
Nach den Analysen aus dem Monat Februar ist sowohl ein Upside von bis zu rund 88 Prozent als auch ein Absturz von bis zu 40% denkbar. Die Aktie selbst präsentiert sich in den letzten Monaten volatil. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps und der prominenten Regierungsrolle von Tesla-CEO Elon Musk schoss der Titel nach oben. Schwache Absatzzahlen der Automarke drückten aber wieder auf die Stimmung. Dabei könnte die Rolle von Elon Musk für die Entwicklung der Aktie noch wichtig werden.
Menschen rufen zum Verkauf von Tesla-Aktien auf
In den letzten Wochen mehren sich die Stimmen, die Anleger zu einem Verkauf von Tesla-Aktien aufrufen. Die Senkung des Börsenwertes ist vor allem als Protest gegen die US-Haushaltsentscheidungen von Elon Musk gedacht und könnten den Milliardär empfindlich treffen. In gewissen Teilen erinnert der Boykottaufruf auch an die Situation von Meme-Aktien wie GameStop, bei denen sich der Widerstand der Internetgemeinde jedoch zunächst gegen Leerverkäufer richtete und die Aktien nach oben schraubten.
Wirklich nachhaltig ist so eine Entwicklung natürlich nicht, und obwohl sich GameStop in den letzten Monaten einigermaßen stabil halten konnte, sollten die Kursausschläge aus der Vergangenheit Anlegern zu denken geben. Droht ein ähnliches Szenario jetzt aus Tesla-Aktionären?
Tesla ist nicht GameStop, aber…
Eine ähnliche Achterbahnfahrt an der Börse nur aufgrund von Protestverkäufern müssen Anlegern derzeit eher nicht befürchten. Zumindest betonte der Markensoziologe Oliver Errichiello in einem Gespräch mit dem „Stern“ Ende Januar, dass die Musk-Debatte außerhalb einer kleinen Blase keine Relevanz habe und die Aufregung um den Tesla-Boss eine sehr deutsche Diskussion sei. Das stimmt mittlerweile aber nicht mehr uneingeschränkt. Schon Ende Januar rief der polnische Sport- und Tourismusminister Slawomir Nitras laut Medienberichten nach dem Video-Auftritt von Musk beim Wahlkampfauftakt der AfD zu einem Boykott der Tesla-Autos auf.
Und in US-Städten wie Boston, Berkeley oder Nebraska demonstrieren Menschen samstags laut dem „Spiegel“ vor Tesla-Filialen. Eine solche Entwicklung muss nicht auf einen Großteil der Anleger überspringen, ignorieren sollte man einen möglichen Protest-Kipppunkt an den Märkten aber nicht. Zumal die Tesla-Prognosen, wie weiter oben beschrieben, auch ohne die Diskussionen um Musk an der Wall Street weit auseinandergehen.
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