Neue Strategien: Es muss nicht immer ein klassischer MSCI World ETF sein. Denn es gibt einige spannende Alternativen, die es in sich haben...
Mit einem MSCI World ETF konnten Anleger in der Vergangenheit nicht viel falsch machen. Wegen seiner Indexmethodik gewichtete er jene Aktien immer höher, die besonders gut liefen. Seit vielen Jahren waren dies fast durchgängig US-Aktien und insbesondere die Glorreichen 7 Amazon, Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla.
Doch kein Börsentrend hält ewig. Irgendwann können die Anleger das Interesse an Apple, Amazon und Co auch einmal verlieren und neue Favoriten entdecken. Alternativen zum MSCI World ergeben also Sinn.
Aktiv schlägt passiv
Am erfolgreichsten war in den vergangenen Jahren der aktiv gemanagte Multi-Faktor-ETF von Invesco. Zunächst schließen die Analysten jene Titel aus, die bei ESG-Kriterien durchfallen. Anschließend suchen sie quantitativ die Titel heraus, die die Faktoren Momentum, Qualität und Value am besten vereinen — also sowohl fundamental als auch markttechnisch interessant sind. Der ETF enthält schließlich rund 200 Titel, die vom MSCI World Index abweichen können. So zählen Microsoft und Nvidia derzeit zu den zehn größten Einzelwerten, die Royal Bank of Canada und der US-Klimatech-Spezialist Trane Technologies aber ebenso. Gleichzeitig gewichtet der Invesco-ETF die Aktien gleichmäßiger als im MSCI World Index, sodass nicht einige wenige Titel allein über die Performance entscheiden.
In den vergangenen vier Jahren erreichte der Invesco Multi Faktor ETF 200 Prozent Wertsteigerung, während es der MSCI World „nur“ auf gut 180 Prozent brachte.
Interessant ist auch der SPDR MSCI ACWI IMI ETF, der einen weltweiten Index mit 8799 Aktien abbildet. Kein anderer gängiger Index enthält so viele Aktien. Das liegt an zwei Besonderheiten. So können Anleger beim ACWI IMI ETF in Aktien aus Industrie- und Schwellenländern investieren. Dafür steht der Begriff ACWI — All Country World Index. Zudem können Anleger hier nicht nur in große und mittelgroße Aktien investieren, sondern auch in kleine Aktien, die sogenannten Small Caps. Dafür steht der Begriff IMI — Investable Markets Index.
Die meisten Aktien im SPDR-ETF stammen aus den USA (63,9 Prozent). Dann folgen Titel aus Japan (5,3 Prozent) und Großbritannien (3,5 Prozent). Die Schwellenländer machen rund zehn Prozent des Portfolios aus.
Sicherheit im Fokus
Wer Wert auf weltweite Streuung und wenig Schwankungen legt, investiert in den iShares Edge MSCI World Minimum Volatility ETF. Er hält nicht alle rund 1500 Aktien aus dem MSCI World Index, sondern nur die 263 Aktien, die sich in der Vergangenheit am stabilsten gezeigt haben. Zum Portfolio zählen unter anderem Werte wie T-Mobile, Motorola oder Walmart. In Deutschland ist der ETF zum Beispiel in Deutsche Telekom und SAP investiert. Schwankungsfreudige Aktien wie Nvidia und Tesla sind nicht vertreten.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die finden Sie hier
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