Durch ein kürzliches Interview mit Invesco Chefstratege Paul Jackson in der Welt am Sonntag ist jüngst die Diskussion aufgekommen: Brauchen Anleger überhaupt noch deutsche Aktien im Depot? Das sollten Sie jetzt darüber wissen und das sagen Wissenschaft als auch Performance dazu.

In der Welt am Sonntag ist kürzlich ein Interview mit dem Invesco Chefstrategen Paul Jackson abgedruckt worden. Eine der Kernaussagen: Niemand braucht mehr deutsche Aktien. Doch sind deutsche Aktien tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf zuletzt? Und sollten Anleger Deutschland im Depot meiden?

Braucht kein Anleger mehr deutsche Aktien im Depot?

Grundsätzlich haben deutsche Aktien in den vergangenen 50 Jahren eine Underperformance zum breiten Aktienmarkt geliefert. Laut einer Auswertung des deutschen Aktieninstitutes hätten regelmäßige Sparer seit 1973 eine Rendite von 8,2 Prozent mit dem DAX eingefahren. Mit dem MSCI World wären es sogar 9,2 Prozent gewesen. Daher könnte sich die Ansicht aufdrängen, man bräuchte keine deutschen Aktien mehr im Depot, zumal die Zukunftsaussichten Deutschlands aktuell umso schwärzer für viele erscheinen.

Doch trotzdem sollte man deutsche Aktien angesichts dieser Performance und der schlechten Stimmung in der Bundesrepublik nicht meiden. Immerhin gab es immer wieder Zeiten, in denen deutsche Wertpapiere durch eine Outperformance zu den Renditen positiv beigetragen haben. Beispiel ist etwa das Krisenjahr 2022.

Deutschland im eigenen Depot abbilden

Dementsprechend gilt es Deutschland weiterhin im Sinne des globale diversifizierten (prognosefreien) Portfolios im Depot abzubilden, allerdings in wesentlich kleinerem Umfang, als es die meisten Anleger tun. 

Denn während viele deutsche Investoren einen Home-Bias haben und zu viel Geld in deutsche Aktien investieren, sollte man für mehr Ausgewogenheit und (in der Vergangenheit) höhere Renditen lediglich um die zwei Prozent in Deutschland allokieren. Dies ist auch das Gewicht der Bundesrepublik im marktbreiten SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (WKN: A1JJTD). 

Wer nicht vollständig nach Marktkapitalisierung gewichten möchte, kann es halten wie im L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF (WKN: WELT0A). Hier hat Deutschland immerhin 3,8 Prozent an Gewicht.

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