Dividenden haben sich über Jahrzehnte als Krisenpuffer bewährt. Doch mit der richtigen ETF-Wahl ist noch viel mehr möglich. So optimieren Sie Ihr Depot mit echten Aristokraten.
Es gab eine Zeit im Silicon Valley, in der Dividenden verpönt waren und als "Old School" abgestempelt wurden. Doch spätestens seitdem sich Apple aufmacht, in den illustren Kreis der Dividenden-Aristokraten aufgenommen zu werden, scheint sich der Blick zu wandeln -und das völlig zu Recht.
Routinierte Anleger wissen schon lange die vielen Vorteile von echten Dividenden-Aktien mit tadelloser Historie zu schätzen. Da wäre zum einen der verzögerte Rendite-Turbo durch chronisch steigende Ausschüttungen. Das beste Beispiel: Warren Buffett erhält basierend auf seinem Einstandskurs bei Coca-Cola Ende der 80er-Jahre eine jährliche Dividendenrendite von über 70 Prozent. Was interessiert da noch die Kursentwicklung? Zum anderen zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass Dividenden vor allem in Krisenzeiten einen erprobten Puffer bieten, um etwaige Verluste zu minimieren. Rund 40 Prozent des gesamten Aktienertrags in den USA machen Dividenden langfristig aus. In Krisenphasen, wie in den 70er-Jahren, stieg dieser Anteil jedoch auf über 70 Prozent. Wenn führende Topbanker in den Staaten heute also auf die signifikanten Parallelen zu dieser Zeit hinweisen, sollten Anleger ganz besonders hellhörig werden.
Doch auch unabhängig vom Worst-Case-Szenario können hochqualitative Dividendenaktien glänzen. So zeigt eine Langzeitstudie von Ned Davis Research, dass jene Unternehmen im S &P 500, die ihre Dividenden kontinuierlich steigern konnten, seit den 70er-Jahren nicht nur die höchsten Renditen erzielten, sondern dabei auch am wenigsten Volatilität aufwiesen. Heißt im Klartext: Das beste Rendite-Risiko-Verhältnis aller Aktienklassen bieten historisch gesehen Dividenden-Aristokraten. Als Aristokrat gilt ein Unternehmen dann, wenn es seit mindestens 20 Jahren (manchmal auch 25) seine jährlichen Dividendenausschüttungen steigert - und das ohne Ausnahme.
Royale Dividenden in einem ETF
Die gute Nachricht: Sie müssen sich die Beletage der Börse nicht mühsam selbst zusammensuchen. Mit dem SPDR S&P US Dividend Aristocrats-ETF (WKN: A1JKS0) gelingt dies ganz schnell. Dieser umfasst gleich 136 jener US-Werte. Trotz der geringeren Anzahl an Aktien war die Volatilität in den vergangenen drei Jahren geringer als beim S &P 500. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 2,1 Prozent. Nur zwei Unternehmen sind mit mehr als zwei Prozent gewichtet - 3M und Realty Income Trust.
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Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 19/2024. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft