Die Kooperation mit VW katapultiert die Aktie des US-Start-ups nach oben. Volkswagen dagegen verliert.
Das geplante Joint Venture mit VW hat die Aktie des mäßig erfolgreichen Tesla-Konkurrenten Rivian in die Höhe katapultiert: Sie eröffnete am Mittwoch mit nahezu 60 Prozent Plus. Anschließend kühlte sich die Euphorie zwar wieder etwas ab, es blieb dennoch ein Kursgewinn von rund 40 Prozent. Volkswagen will 5 Milliarden Euro investieren. Eine Milliarde fließt direkt an Rivian, 4 weitere sind für die Entwicklung des Gemeinschaftsunternehmens vorgesehen. VW will so seine Softwareprobleme lösen. Deren Entwicklung hat Europas größter Autobauer in der Unternehmenstochter Cariad gebündelt. Sie hat es allerdings nicht geschafft, funktionierende Software für neue Modelle fristgerecht zu erstellen. Allein bei Audi sind die Modellanläufe 2 Jahre hinter dem Zeitplan.
Jetzt soll es Rivian richten. Das 2009 gegründete Unternehmen hat ein funktionierendes Betriebssystem und baut derzeit zwei E-Autos, ein SUV und ein Pick-up. Im vergangenen Jahr verkauften die Kalifornier knapp 50.000 Stück und machten 4,5 Milliarden Dollar Verlust. Bislang war Amazon der wichtigste Geldgeber, hat aber angekündigt, die Kasse zu schließen. Die Geldspritze aus Wolfsburg sichert Rivian das Überleben. Die Amerikaner sollen künftig Cariad bei der Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge unterstützen. Konkret geht es um die nächste Generation von E-Autos des DAX-Konzerns, die noch in diesem Jahrzehnt auf die Straßen rollt. Laut VW-Chef Oliver Blume soll die Software in allen Marken zum Einsatz kommen.
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Vorsprung durch Technik
Das Joint Venture wird einerseits als geschickter Schachzug gelobt, bei dem Rivian frisches Geld und VW die dringend benötigte Software und Architektur erhält. Andererseits wurde auch Kritik laut. Wie die Analysten und die Redaktion von €uro am Sonntag das Joint Venture beurteilen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.
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