Die Demografie stützt das Geschäft dieses Pharma-Unternehmens. Weil die Marge in einem Segment unter Druck geraten ist, hat die Aktie aber stark verloren. Wer Mut hat, steigt ein
Die englische Sprache kann komplexere Zusammenhänge in prägnanten Begriffen ausdrücken. Nehmen Sie „Buy and Build“, ein Begriff aus der strategischen Unternehmensführung. Dahinter verbirgt sich eine Wachstumsstrategie, die nicht nur Firmenkäufe umfasst. Eine noch wichtigere Rolle spielt die Eingliederung, die Synergien, also das „Build“. Für Börsianer haben solche Modelle einen besonderen Reiz, vor allem, wenn das Management mit den Mitteln der Aktionäre gerade bei Käufen umsichtig umgeht, also keine Kapitalkosten vernichtet. Denn sie bringen doppeltes Wachstum. Zum einen addiert sich der Gewinn der gekauften Einheit. Dazu kommen aber auch Verbundeffekte, etwa weil die eigenen Produkte über das Netz der neuen Tochter angeboten werden können oder die Produkte der Tochter den eigenen Kunden. So werden Marktanteile und Wettbewerbsvorteile gewonnen. Besonders spannend kann es werden, wenn der entsprechende Markt stark fragmentiert ist, der Konsolidierungsdruck aber steigt. Da kann ein Konsolidierer in der Regel günstig einkaufen und hohe Verbundeffekte bei niedrigen Kapitalkosten generieren. In so einer Konstellation scheint sich die deutsche Aktie zu befinden.
In der Summe ist der vom deutschen Pharma-Unternehmen im Moment adressierte Markt rund 16 Milliarden Euro groß. Der Marktanteil der Aktie liegt bei rund zehn Prozent. Da gibt es noch genug Platz für Buy and Build und nun auch wieder für die Aktie. Einige Analysten erwarten, dass die Anteilscheine wieder alte Spitzenwerte von über 40 Euro erreichen könnten, was ein Verdopplungspotenzial bedeutet. Vielleicht ist das zu optimistisch. Gemessen an dem absehbaren Wachstum der kommenden beiden Jahre dürfte aber das Jahreshoch bei 30 Euro kein unerreichbares Ziel sein.
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