Die Inflationsraten bleiben hoch, die Notenbanken setzen ihre restriktive Geldpolitik fort. Das zwingt zu mehr Vorsicht. Wie Anleger mit Derivaten clever reagieren
Auch in der Eurozone bleibt die Teuerung hoch. Im Januar betrug die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat 8,6 Prozent. Wie von Christine Lagarde bereits angekündigt, wird die EZB den Leitzins am 16. März um 50 Basispunkte anheben. Bundesbank-Chef Joachim Nagel hält auch in den Monaten danach „entschlossene Zinsschritte“ für notwendig, obwohl die gesamtwirtschaftliche Leistung in der Eurozone in diesem Jahr wohl nur um 0,8 Prozent zulegen dürfte.
Kommt es so, dann könnte der Leitzins Ende des Jahres bei vier Prozent stehen. Die jüngsten Daten aus Frankreich und Spanien untermauern Nagels Argumentation. In beiden Ländern kletterte die Teuerung überraschend im Januar auf 7,2 beziehungsweise 6,1 Prozent. Experten hatten lediglich mit 5,7 Prozent gerechnet.
Steigende Zinsen haben einen weiteren Effekt: Anleihen werden zunehmend zur Konkurrenz von Aktien. Zwar sinken die Bondkurse, gleichzeitig aber ziehen die Renditen an. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert mittlerweile mit 2,7 Prozent — so viel wie seit 2011 nicht mehr. Noch attraktiver sind Staatsanleihen von Ländern wie Italien oder Griechenland, deren Bonitäten von den Ratingagenturen schlechter als die Deutschlands beurteilt werden. Auch mit Unternehmensanleihen können Investoren ihr Portfolio aussichtsreich bestücken.
Auf Stabilität setzen
Keinesfalls müssen Anleger sich aber von Aktien komplett verabschieden. Mit Bonus - oder Discountzertifikaten erzielen sie selbst dann Gewinne, wenn die Kurse seitwärts laufen. Auch ETFs bieten sich an. Im Portfolio des SPDR S&P 500 Low Volatility ETF (WKN: A1J 3PA) etwa finden sich die 100 Werte, die auf lange Sicht geringe Kursschwankungen aufweisen und so Stabilität bieten. Hoch gewichtet sind etwa Johnson & Johnson oder Coca-Cola. Der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF (A1J 781) ist noch breiter aufgestellt. Der ETF enthält rund 280 Unternehmen aus den Industrieländern, die ebenfalls geringe Volatilitätsmerkmale aufweisen. Dazu zählen die beiden Pharmaunternehmen Roche und Novartis.
Und: Bei seitwärts laufenden Börsen bieten sich Bonuspapiere als Alternative zu Aktien an. Diese Produkte federn Kursverluste graduell ab und bringen attraktive Renditen Alles das lesen Sie jetzt in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag.
Weitere Themen im Heft:
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Die neue Regierung des Landes kooperiert bisher überraschend gut mit der EU. Furchtsame Aktien- und Anleiheanleger kehren daher wieder in den Markt zurück (S.24)
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Im fünften Teil unserer Serie zur Expertenrunde des US-Anlegermagazins stellt Todd Ahlsten sechs aussichtsreiche Investments vor (S.28)
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