Rasanter Anstieg der Aluminium- und Nickelpreise – womit Experten jetzt im Hinblick auf Rohstoffe rechnen
Neue Sanktionen der USA und Großbritanniens haben die Preise für Kupfer, Nickel und vor allem Aluminium befeuert. Seit Montag dürfen die Rohstoffbörsen LME in London und CME in Chicago keine neuen Lieferungen aus Russland mehr akzeptieren. Sie sind die beiden weltgrößten Börsen für den globalen Handel mit Metallen.
Die Sanktionen zielen darauf ab, die russischen Exporteinnahmen zur Finanzierung des Überfalls auf die Ukraine zu schmälern. Die Folge des Verbots waren heftige Kurssprünge. Aluminium verzeichnete mit 9,4 Prozent den größten Anstieg binnen eines Tages seit der Einführung des aktuellen Kontrakts 1987. Dieser bezieht sich auf die Lieferung einer Tonne in drei Monaten. Der entsprechende Nickel-Kontrakt sprang um 8,8 Prozent nach oben. Da Kupfer liquider ist und der Preis zuletzt ohnehin wegen gestiegener Nachfrage zugelegt hatte, wirkte sich die Beschränkung kaum aus.
Auch auf Jahressicht im Plus
Zwischenzeitlich sind auch der Aluminium- und der Nickelpreis wieder zurückgekommen. Aluminium ist jedoch eines der wenigen Industriemetalle, das auch auf Jahressicht mit 8,4 Prozent Plus im positiven Bereich rangiert. Russland steht für sechs Prozent des weltweiten Angebots an Nickel und fünf Prozent beim Aluminium.
Die Lager der London Metal Exchange waren im März zu einem Großteil mit Metallen aus Russland gefüllt: Bei Aluminium waren es 91 Prozent, bei Nickel 62 Prozent und bei Kupfer 36 Prozent. Es darf nun zwar kein neues Metall eingelagert werden, doch der Sinn der Sanktionen ist durchaus umstritten. Außerbörslich können westliche Einkäufer durch direkte Geschäftsverträge weiterhin sehr wohl an Metalle aus Russland gelangen.
Worauf die Preissprünge hindeuten und was die Citibank im Bezug auf die Entwicklung bei Rohstoffen erwartet lesen Sie in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag
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