Der Mikrokreditgeber hat sich aus dem Tal zurückgekämpft. Die Erträge steigen deutlich an. Noch sind die Investoren skeptisch. Im Idealfall kann sich der Kurs verdoppeln
Die Aktie von Multitude ist seit 2015 notiert, mit bescheidenem Erfolg. Der Langfrist-Score zeigt ein Minus von 80 Prozent. Allerdings ist der Löwenanteil der Schwäche der Corona-Pandemie geschuldet, der Kurs fiel 2020 von 13 auf drei Euro. Seit einigen Quartalen liefern die Finnen wieder überzeugende Zahlen, während der Kurs unten verharrt. Das lädt zur Turnaround-Spekulation ein. Multitude wurde von Jorma Jokela 2005 gegründet. Die Fintechfirma mit europäischer Banklizenz ist in 18 Ländern vertreten, hat eigenen Angaben zufolge 400.000 Kunden. Das Unternehmen hat drei Bereiche. Mit Abstand am wichtigsten ist die Tochter Ferratum, die Kleinkredite an Privatleute vergibt. Im Aufbau ist der Bereich Capitalbox für Kredite an kleinere Unternehmen und Sweepbank, eine Onlinebank mit allen entsprechenden Dienstleistungen.
Das Kleinkreditgeschäft des Unternehmens hatte sich bis zur Pandemie gut entwickelt, das Kreditvolumen wuchs, die durchschnittliche Größe der Kredite nahm zu, die Ausfallraten gingen zurück. In der Pandemie fiel die Nachfrage nach Krediten. Multitude konnte seine Kosten nicht im gleichen Tempo reduzieren. Die Folge: Das erste Mal seit Börsengang wurden rote Zahlen geschrieben.
Die Aktie ist sehr tief bewertet
Das Unternehmen hat die schlechte Geschäftsentwicklung 2020/21 genutzt, um die Kosten zu senken. Die Früchte können nun mit steigendem Kreditvolumen geerntet werden. (…)
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Aber Vorsicht: Die Aktie ist sehr spekulativ, die dicken Zinsmargen, die Multitude verdient, gehen mit einem erhöhten Ausfallrisiko einher. Anleger, die sich engagieren wollen, beachten den Stoppkurs unbedingt.
Weitere Themen im Heft:
Bestmarken in Sicht
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Ein verkannter Marktführer
Um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, muss dieser Pumpenhersteller seine Investor-Relations-Aktivitäten verstärken. Eine Möglichkeit wäre der Wechsel in den Prime Standard samt SDAX-Aufnahme der Vorzugsaktie (S.26)
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Der Ausstieg aus einem China-Joint-Venture könnte einen zweistelligen Millionenbetrag in die Kasse spülen. Gleichzeitig ist das Unternehmen mit neuen, erfolgversprechenden Produkten am Start (S.28)
Die nächsten Aristokraten
Ab 25 Jahren mit durchgehend steigender Ausschüttung gehören Unternehmen zum Dividenden-Adel. Einige Kandidaten stehen kurz vor der prestigeträchtigen Schwelle. Die Redaktion hat fünf kommende Aristokraten mit Kurspotenzial ausgewählt (S.34)
„Ich finde Krisen immer wunderbar"
Starfondsmanager Hendrik Leber über unterbewertete Small Caps, heiße Nasdaq-Wetten und den Vorteil von Bitcoin in unruhigen Zeiten (S.46)
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