Der umstrittene Onlinehändler für Ultra-Fast-Fashion aus China plant ein IPO an der Wall Street
Ein Anzug für 58,49 Euro, ein Sweatshirt für 13,59 oder eine Damenjeans für 15,30 Euro – derartige Preise ruft der chinesische Billigmodehändler Shein auf. Das durchaus umstrittene Unternehmen selbst liegt in einer etwas anderen Kategorie. 90 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung peilt es für den geplanten Börsengang an der Wall Street an. Im Frühjahr war Shein bei einer Finanzierungsrunde mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet worden.
Nun hat der Onlinehändler die Großbanken Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley als Konsortialführer mit dem Gang aufs Parkett beauftragt, berichtete das „Wall Street Journal“. (...)
Über einen Zeitpunkt für den Shein-Börsengang ist noch nichts bekannt. (...) Shein hat allerdings seinen Hauptsitz bereits vor Jahren nach Singapur verlegt. Gefertigt wird nach wie vor in China. Und dort keineswegs nur Ultra-Fast-Fashion mit schnellen Kollektionswechseln. Auch Schuhe, Elektronik, Autozubehör, Wohnaccessoires oder Kosmetik sind im Programm. Die Produkte werden ausschließlich online verkauft, nur gelegentlich gibt es für einige Tage Pop-up-Stores.
Shein steht im Verdacht, dass bei Subunternehmern Zwangsarbeiter eingesetzt werden. US-Staatsanwälte haben die amerikanische Börsenaufsicht SEC im Sommer aufgefordert, diesem Verdacht nachzugehen. Auch Umweltschützer üben immer wieder Kritik an den Praktiken des Unternehmens.
Und auch der US-Politik ist der Konzern ein Dorn im Auge. (...)
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