Im Dezember könnte der Bitcoin sein Zyklustief erreichen. Geduldiges Investieren ist bis zum Beginn des nächsten Haussezyklus die notwendige Voraussetzung für einen Anlageerfolg. Mit einem neuen Produkt kann das sehr gut gelingen. Von Gerd Weger
Bitcoin steht weiter unter Druck
Die Kursverluste bei Bitcoin und anderen großen Kryptowährungen belasten aber auch Akteure, die keine direkten Verbindungen zu FTX haben. So darf man gespannt sein, wie El Salvador seine Bitcoin-Aktivitäten fortsetzt. Vor mehr als einem Jahr wurde der Bitcoin dort als offizielle Währung eingeführt und größere Mengen für die Staatskasse gekauft. Diese Bitcoin-Käufe haben bisher zu Verlusten des Staates in einer geschätzten Größenordnung von 70 Millionen Dollar geführt. Präsident Nayib Bukele lässt sich nicht beirren und will weiter Bitcoin zukaufen. Heikel könnte es im Januar werden, wenn über 660 Millionen Dollar an Schulden getilgt werden müssen. Das an der Nasdaq notierte Unternehmen MicroStrategy sitzt mit 1,8 Milliarden Dollar noch auf einem größeren Sack von Verlusten.
Binance entwirft Rettungsschirm
Binance-Chef Changpeng Zhao (CZ) versucht eine koordinierte Eigeninitiative zur Rettung angeschlagener Kryptounternehmen und will laut Angaben von CZ zwei Milliarden US-Dollar in einen Rettungsfonds einzahlen. Dafür haben sich bereits 150 Unternehmen beworben. Erwartet wird, dass Binance sich auf die aussichtsreichsten Projekte wie verschiedene DeFi-Plattformen konzentrieren wird.
Die Binance-Plattform dürfte auf Sicht ein Profiteur des FTX-Zusammenbruchs sein. Die weltgrößte Kryptobörse kann ihre Marktposition weiter ausbauen. Nicht umsonst konnte der Binance-Coin BNB seit dem Juni-Tief um rund 60 Prozent zulegen. Die Börsen werden künftig glaubhafte Nachweise für ausreichende Reserven erbringen müssen. Unabhängig davon sollten Anleger in Zukunft noch mehr darauf achten, dass sie ihre langfristig gehaltenen Coins in Eigenverwahrung halten. Dann sind sie zwar weiterhin natürlich nicht gegen Kursverluste wie nach dem Zusammenbruch von FTX geschützt. Immerhin haben sie aber einen Schutz gegen einen Totalverlust ihrer Coins, wenn ihr Dienstleister in Insolvenz geht.
Man darf auch gespannt sein, ob Anleger vor dem Jahreswechsel in größerem Stil ihre Verlustpositionen realisieren, um Steuern zu reduzieren. Dann könnten auch die Erwartungen einiger Analysten eintreten, die einen Tiefpunkt des laufen den Bärenmarkts im Dezember erwarten. Von den Allzeithöchstständen nach den ersten beiden Halvings dauerte es bis zum anschließenden Zyklustief jeweils zwölf bis 14 Monate. Seit dem letzten Allzeithoch beim Bitcoin im November 2021 sind nun etwas mehr als zwölf Monate vergangen. Wiederholt sich die Geschichte, wäre auch von dieser Seite ein Tief im Dezember plausibel. Aber selbst wenn sie eine gute Orientierung bilden, sollten Anleger nicht sklavisch auf die zeitlichen Abläufe der Vergangenheit setzen. Vielmehr ist die beste Strategie — in der aktuellen Situation — sukzessive einzusteigen. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass als Zeitraum dafür grob die nächsten zwölf bis 18 Monate zu veranschlagen sind.
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Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 48/2022. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.
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