Der Kölner Motorenbauer gewinnt mit einer neuen Kooperation zusätzliches Geschäft beim Verkauf und Service von großen Dieselantrieben. Der Deal verbessert den Umsatz wie auch die Marge

Den Namen Rolls-Royce verbinden wohl die meisten mit den Nobelkarossen feiner englischer Art, deren Motor beim Vorbeigleiten der Limousine am besten gar nicht zu hören ist. Deutz dagegen steht für Dieselmotoren, die ihren harten, schweren Arbeitsalltag in Bau oder Landmaschinen, Lastwagen oder Schiffen verrichten müssen. Dennoch ist es kein Widerspruch, wenn die Kölner ab Sommer 2024 den Service und Vertrieb für die Motoren der Briten übernehmen, denn es handelt sich bei der neuen Kooperation nicht um die Antriebe der Automarke, die seit 2000 zu BMW gehört, sondern um sogenannte Off-Highway-Motoren vom Industriezulieferer Rolls-Royce plc., die etwa in Mähdreschern, Muldenkippern oder Kampfpanzern zum Einsatz kommen.
Für einen Kaufpreis im „höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“, heißt es bei Deutz, bekomme man einen jährlichen Zusatzumsatz von rund 300 Millionen Euro „mit einer Ebit-Marge, die über der aktuellen Konzernmarge liegt“. Die wird für dieses Jahr bei 5,3 bis 5,8 Prozent angepeilt. Ursprünglich war der Deal mit Rolls-Royce erst für 2028 geplant worden. Dass das Geschäft nun schon vier Jahre früher startet, ergänzt ideal eine Kooperation, die Deutz Anfang dieses Jahres mit Daimler Truck beschlossen hatte. Auch hier übernehmen die Rheinländer den Vertrieb und den Service für bestimmte Baureihen von großen Dieselmotoren aus dem Daimler-Sortiment. Im Gegenzug für das margenstarke Wartungsgeschäft wurde Daimler mit rund 4,2 Prozent Anteilen ein großer Deutz-Aktionär.
Für das neue Geschäft muss Deutz kaum Personal von Rolls-Royce übernehmen und auch nicht eigenes groß ausbilden — die Motoren beider Partner basieren nämlich auf einer Reihe der Rolls-Royce-Tochter MTU Friedrichshafen, die Deutz gut kennt. Zudem gehören die potenziellen Käufer oft schon zum traditionellen Kundenstamm von Deutz: Hersteller von großen Bau- oder Landmaschinen wie Fendt, Claas oder die britische JCB. Mit dem Know-how der Kölner dürfte vor allem die Abgasreduzierung und der Verbrauch der Motoren effienter werden.
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