Deutschlands Unternehmen schütten 2023 so viel Geld aus wie nie. Die Redaktion hat ein Portfolio mit neun Titeln und über sechs Prozent Dividendenrendite erstellt.
Trotz der schwierigen Wirtschaftslage werden Deutschlands Unternehmen im kommenden Jahr so viel Geld ausschütten wie nie zuvor. €uro am Sonntag erwartet, dass die Mitglieder von DAX, MDAX und SDAX insgesamt 64,7 Milliarden Euro Dividende zahlen. Weitere 9,6 Milliarden will Volkswagen über eine Sonderzahlung aus den Erlösen des Porsche-Börsengangs auskehren. Damit steigt die Gesamtsumme auf mehr als 74 Milliarden. Zum Vergleich: 2022 lag die Dividende der drei prominentesten deutschen Indizes bei etwas mehr als 60 Milliarden. Auch ohne VW-Effekt wird also der Vorjahresrekord geknackt.
Dank Sonderdividende wird Volkswagen der mit Abstand größte Zahler Deutschlands. Inklusive der regulären Ausschüttung aus dem operativen Geschäft dürften die Wolfsburger fast 14 Milliarden Euro verteilen. In der DAX-Indexfamilie erwartet die Redaktion auf den Folgeplätzen Mercedes-Benz Group mit 5,4 Milliarden und Allianz mit 4,6 Milliarden.
Das Gefälle zwischen Schwergewichten und Nebenwerten bleibt extrem: 54,3 Milliarden Euro dürften im DAX verteilt werden. Aus dem MDAX erwartet €uro am Sonntag etwas mehr als sieben Milliarden, für den SDAX über drei Milliarden.
Der heimliche Dividendenriese in Deutschland bleibt für ein weiteres Jahr Hapag-Lloyd. Da die Masse der Aktien dort in der Hand von Großaktionären sind, schafft es der Logistikkonzern nicht mal in den SDAX und wird darum oft übersehen. Dividende gibt es bei Hapag-Lloyd trotzdem: 2022 waren es mehr als sechs Milliarden Euro. Im nächsten Jahr dürfte es sogar noch mehr sein. Angesichts der in diesem Jahr erneut starken Geschäftsentwicklung hält die Redaktion eine Ausschüttung von 8,8 Milliarden Euro für realistisch. Diesen Betrag kann VW nur dank der Sonderdividende überbieten.
Basis unserer Hochrechnung sind Dividendenpolitik und -historie der Unternehmen sowie die Ergebnisse im operativen Geschäft. Bei den meisten liegen die Geschäftszahlen der ersten neun Monate vor. Einige, wie Siemens und Infineon, haben ihr Bilanzjahr bereits beendet und einen konkreten Dividendenbetrag aufgerufen, der allerdings noch von der Hauptversammlung bestätigt werden muss.
Welche deutschen Aktien jetzt am meisten Dividende zahlen und was Anleger davon halten können, das lesen Sie jetzt in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag.
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