Dank hoher Preise kann der Ölkonzern ein Rekordergebnis erzielen. Die Öl- und Gasproduktion soll nun langsamer zurückgefahren werden.
Es ist nicht allzu lange her, da wurden Ölkonzerne von der Politik noch sehr misstrauisch beäugt, was ihr Geschäft mit fossilen Brennstoffen anbelangt. Doch seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist die Situation bekanntlich eine andere. Politiker sind froh um jeden neuen Liefervertrag, der abgeschlossen, jedes neue LNG-Terminal, das fertiggestellt wird. Mit seinem europäischen Öl- und Gasgeschäft ist dieser Ölriese dafür prädestiniert, vom Wegfallen des russischen Gaslieferanten Gazprom zu profitieren. Und das tut der Konzern auch. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der britische Energiekonzern ein operatives Ergebnis von 28 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr — ein neuer Rekord. Auch der Umsatz stieg um mehr als die Hälfte auf 241 Milliarden Dollar.
Aktionäre dürfen sich freuen: Neben einer Dividendenerhöhung um zehn Prozent kündigte der Konzern ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von fast drei Milliarden Dollar an. Die gestiegene Nachfrage nach nicht-russischem Öl und Gas wirkt sich auch effektiv auf die zukünftige Konzernstrategie aus. Da das Unternehmmen für 2030 nunmehr von einem Preis von 70 Dollar pro Barrel ausgeht statt den bisher antizipierten 60 Dollar, will der Konzern die Produktion fossiler Energieträger bis 2030 nur noch um 25 Prozent im Vergleich zu 2019 senken.
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