Im Netzwerk von Ethereum stehen dieser Tage einige große Veränderungen an, die allerdings Anlegern einige Sorgen bereiten. Der “Ethereum-Merge” lässt einige große Fragezeichen bei Anlegern offen, die hier ihre Beantwortung finden sollen. Von Johann Werther
Bei der zweiten Phase des Merge zwischen 10. und 20. September wird die Ethereum Blockchain, von dem energiefressenden Proof of Work Verfahren, auf das energieschonende Proof of Stake Verfahren umgestellt. Dies geschah selbstverständlich nicht ohne viel Kritik und ohne Sorgen der Investoren. Allerdings entscheidet durch die nicht wirklich dezentrale Struktur der Kryptowährung, nicht eine Gemeinschaft aus Minern und Programmierern, sondern lediglich ein kleiner Kreis rund um Gründer Vitalik Butterin.
Was passiert mit meinen ETH nach dem Ethereum Merge?
Rein technisch gesehen ändert sich für Besitzer des ETH Coins nicht viel, da die Coins lediglich ausgetauscht werden und dann möglicherweise 1–2 Tage an den Kryptobörsen nicht handelbar sind. Ab dem Zeitpunkt, wenn die Anbieter ihre Zustimmung geben und auch die Funktionalität dieser Coins validiert haben, sollten Sie ihr Ethereum wieder ganz normal kaufen und verkaufen können…Anleger selbst müssen dabei in jedem Fall nicht tätig werden.
Was passiert mit Ethereum-Projekten wie NFTs?
Da ja sehr viele Anwendungen und Projekte auf der alten ETH-Blockchain laufen, ist die Frage, ob sie nach dem Update noch benutzbar sind. Hier sind sich die Experten uneinig und es wird erwartet, dass es zu einigen Problemen kommt. Vor allem Tokens wie NFTs und andere Coins, welche auf der Ethereum Blockchain geschrieben sind, werden davon betroffen sein. Einerseits ist es möglich, dass diese nur kurzzeitig nicht benutzbar und transportierbar sind, andererseits könnte bei manchen im schlimmsten Fall die komplette Inkompatibilität einsetzen.
Welche steuerlichen Aspekte sind zu beachten?
Doch was Anleger, primär in Deutschland, vor Sorgen stellt sind die steuerlichen Aspekte des Merge, da dieser nämlich tatsächlich zum Steuerdrama werden könnte. Tatsächlich ist Ethereum keine so dezentrale Plattform wie viele denken und vor allem die Miner stimmen gegen den Merge und wollen die Blockchain spalten. Dabei wird ein neuer Coin geschaffen und Besitzern automatisch eingebucht, was diese dann eventuell steuerpflichtig machen könnte. In jedem Fall ist dies allerdings mit einem Steuerberater zu erörtern.
Welche Risiken hat der Ethereum-Merge?
Abgesehen von der Spaltung der Plattform, Funktionalitätsausfällen und vielem weiteren, besteht auch das Risiko eines Hacks, welches sich bei ETH schon 2016 materialisiert hatte. Hier fälschten die Betrüger massenhaft Transaktionen, um Tokens zu stehlen und die Blockchain zu übernehmen. Ob dies auch jetzt wieder bevorsteht, ist fraglich. Durch die neue Änderung ist Ethereum aber weder sicherer noch dezentraler geworden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Ethereum