Die Fed belässt die Zinsen in den USA wie erwartet bei hohen 5,25 bis 5,50 Prozent. Doch wie geht es weiter? Und so stark steigen jetzt die Börsen, der DAX, S&P 500, Gold, Silber, Kryptowährungen und der Euro.

Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins konstant. Die Währungshüter beschlossen am Mittwoch, den geldpolitischen Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen. Damit hält die Fed erneut die Füße still, nachdem sie bereits auf der vorletzten Sitzung im Juni pausiert hatte.

So stark steigen jetzt DAX, S&P 500, Nasdaq, Gold, Silber, Kryptowährungen und der Euro

Bereits im Vorfeld der Zins-Entscheidung hatte sich der DAX am Mittwoch stark gezeigt. Im Tagesverlauf war der deutsche Leitindex um 0,8 Prozent bis auf 15.800 Punkte gestiegen. 

Der TecDAX mit deutschen Technologie-Aktien war um 1,65 Prozent auf 3.070 Zähler geklettert. 

Nach der Zins-Entscheidung blieben die deutschen Indizes auf hohem Niveau. Erst am späten Mittwochabend gaben auch DAX und Co. noch Teile ihrer Tagesgegwinne ab. Doch die US-Börsen verhalten sich seltsam:

Dahingegen war der US-Technologie-Index Nasdaq100 heute zunächst schwach: Er verlor 0,15 Prozent, weil vor allem die Big Tech-Aktien einbüßten. 

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Dennoch stieg der marktbreite S&P 500 um rund 0,2 Prozent auf 4.450 Punkte und der Dow Jones sogar um 0,55 Prozent auf 34.700 Zähler.

Nach der Entscheidung über die Zinsen der Fed stürzten die US-Börsen rund 0,3 Prozent jeweils ab. Hatten die Anleger tatsächlich darauf spekuliert, dass die Zinsen vielleicht sogar gesenkt werden? Fast scheint es so. Doch der Markt war an sich immer davon ausgegangen, dass die Zinsen stabil bleiben. Gegen 20:45 konnten die Börsen sich dann wieder etwas berappeln und kehrten zu ihrem Ausgangspunkt von vor der Zins-Entscheidung zurück. Anleger zeigten sich zunächst enttäuscht über die weiterhin sehr restriktive Geldpolitik der Fed. Die Zinsen könnten viel länger viel höher bleiben, als viele Marktteilnehmer hofften. Dies bremst die Börsen. Gegen Handelsschluss in den USA büßten die US-Börsen allesamt deutlich ein und zeigten sich enttäuscht ob der Zinspolitik der Fed.

Zudem hatte sich der Euro heute gegenüber dem Dollar zur Abwechslung mal wieder etwas stärker gezeigt. Er stieg um 0,4 Prozent auf 1,0726 Dollar. Nach der Entscheidung büßte der Euro zunächst alle Gewinne wieder ein, konnte sich im Verlauf des Abends aber wieder etwas erholen.

In diesem Zuge legten auch Gold (+0,8 Prozent auf 1.945 Euro) und Silber (+1,1 Prozent auf 23,55 Euro) zu. Die Edelmetalle gaben nach den Worten von Jerome Powell wieder etwas ab.

Auf der anderen Seite gaben Bitcoin (-0,6 Prozent) und Ethereum (-1,4 Prozent) ab.

Deswegen zeigt sich die Börse enttäuscht

Die Währungshüter signalisierten allerdings, dass sie zur Bekämpfung des Preisauftriebs noch einen Schritt nach oben für dieses Jahr ins Auge fassen. Eine große Enttäuschung für die Börsen seien auch die sogenannten 'Fed Dots' für das kommende Jahr, die die Leitzinserwartungen der einzelnen Fed-Mitglieder widerspiegeln, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Diese sind zwar breit verteilt. Allerdings sehen sie im Mittel – vom jetzigen Zinsniveau weg – nur einen Zinsschritt nach unten", kommentierte der Experte. "Die großen Zinssenkungen kommen nach den neuen Dots erst 2025."

Im Juli hatte sie den Zinssatz um einen Viertelprozentpunkt angehoben. Die Zentralbank will die starke Teuerung eindämmen und hat dazu die Zinsen seit Anfang 2022 kräftig erhöht. Ob nun die Gipfelhöhe erreicht ist, bleibt ungewiss. Denn die Währungshüter signalisierten, dass sie zur Bekämpfung des Preisauftriebs noch einen Schritt nach oben für dieses Jahr ins Auge fassen.

Zudem gehen sie nunmehr davon aus, dass das Zinsniveau bis Ende 2024 nur auf 5,1 Prozent sinken wird. Im Juni hatten sie noch einen Wert von 4,6 Prozent veranschlagt.

Trotz der straffen geldpolitischen Linie war die Inflation in den USA zuletzt kräftig auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise stiegen im August um 3,7 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge, nach 3,2 Prozent im Juli. Der grundlegende Inflationstrend weist jedoch nach unten. Das zeigt die zuletzt rückläufige Kernrate, bei der die Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert bleiben.

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(Mit Material von Reuters)