Die Konsolidierung der Branche ist noch lange nicht zu Ende. Allein in den Vereinigten Staaten investierten die Konzerne zuletzt einen dreistelligen Milliardenbetrag in Fusionen und Übernahmen

Es mutet an, als würde die Zeit gerade zurückgedreht. Jedenfalls beim Blick auf den amerikanischen Energiesektor. Zwar fließen riesige Summen in grüne Technologien. 2023 waren es 239 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit werden Unternehmen gefördert, die etwa Solarmodule herstellen oder Batteriespeicher entwickeln. Die wahre Goldgräberstimmung herrscht aber ganz woanders: in der Ölindustrie.
Eine Übernahme jagt die nächste. (...)

Der ewige Traum vom Öl

Das fossile Zeitalter scheint in den USA noch lange nicht vor dem Ende zu stehen. Den Ölmultis geht es vor allem um Fracking, und das besonders im Permian-Becken in Texas und New Mexico. Der Maschinenraum der US-Ölindustrie wird es genannt. Aber auch kleinere Fracking-Felder sind inzwischen begehrt. 66 Prozent des US-Öls wird durch die umstrittene Technologie gewonnen. Durch sie sind die Vereinigten Staaten zum größten Ölförderer der Welt aufgestiegen, noch vor Russland und Saudi-Arabien.

13 Millionen Barrel – ein Barrel entspricht 159 Liter – werden Tag für Tag aus der amerikanischen Erde geholt. Der Straßenverkehr schluckt die Hälfte des weltweit geförderten Erdöls. Der Rest verteilt sich auf die Industrie, Heizungen, Luft- und Schifffahrt. (...)

Politik versus Industrie

 Gerade hat Vermont als erster US-Bundesstaat ein Gesetz erlassen, mit dem Big Oil zu Schadenersatz für Klimaschäden verpflichtet werden soll. Die Region war im vergangenen Jahr von Überschwemmungen und anderen Extremwetter-Ereignissen betroffen, laut Gesetz verursacht durch Unternehmen mit besonders hohen Emissionen von Treibhausgas. Maryland, Massachusetts und der Staat New York wollen ähnliche Gesetze erlassen. Bemerkenswert ist, dass Vermont einen republikanischen Gouverneur hat. Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Partei, Donald Trump, hat unlängst der Ölindustrie das Ende aller Umweltrestriktionen versprochen, wenn sie eine Milliarde Dollar für seinen Wahlkampf spenden.

Wetten die Konzerne darauf, dass ihr Geschäft unendlich weiterläuft? Es geht eher um etwas anderes – nämlich sich gegen den nächsten Absturz des Ölpreises abzusichern. (...)

Daher versuchen die Konzerne, die Produktionskosten auf 25 bis 30 Dollar pro Barrel zu drücken, halb so viel wie noch vor zehn Jahren. Das ist vor allem durch die relativ preisgünstige Schieferölgewinnung möglich. Zudem kann sie, anders als ein großes Ölfeld, je nach Bedarf hoch- und runtergefahren werden.

Viel Geld gibt Big Oil nicht nur für Übernahmen, sondern auch für Dividenden aus. Letztes Jahr wurden über 100 Milliarden Dollar ausgeschüttet, obwohl sich die Gewinne im Vergleich zu 2022 fast halbiert haben.

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Foto: Börsenmedien AG