Nur noch 2,4 Prozent. Auf diesen Stand fiel die Inflation in der Eurozone im November. Während dies die Aktienmärkte freut, warnt Börsen-Experte Jens Ehrhardt jetzt aber bereits vor der Deflation. Warum diese so gefährlich ist.
Experten hatten mit 2,7 Prozent gerechnet. Doch am Ende waren es nur 2,4 Prozent Inflation in der Eurozone im November 2023. Die Bekämpfung der Inflation zeigt damit Wirkung und Anleger hoffen nun auf eine baldige Zinssenkung. Dies dürfte die Aktien und Börsen dann weiter antreiben. Auch heute zeigt sich der DAX mit plus 0,35 Prozent wieder freundlich und steht gar nicht mehr so weit entfernt von seinem Rekordhoch. Und auch der Europa-Index EURO STOXX 50 legt weiter zu.
Doch die niedrigen Inflationszahlen sind nicht nur eine gute Nachricht. Denn ausgerechnet Jens Ehrhardt warnt nun vor den Gefahren einer Deflation:
Dr. Jens Ehrhardt: Deswegen könnte es eine Deflation geben
"Die Frage ist: Beginnt jetzt bald der Kampf gegen die Deflation? Dieser ist deutlich schwieriger zu kämpfen, weil die Waffen nicht so wirksam sind. Schwächt sich die Wirtschaft ab und sinkt die Inflation unter die Nulllinie, ist das eine gute Botschaft für alle Sparer, aber den Unternehmensgewinnen dürfte das nicht helfen, denn fallende Preise führen zu Einsparungen, Entlassungen, Konsumzurückhaltung und aufgeschobenen Investitionen", schreibt Jens Ehrhardt in seiner "Finanzwoche" vom 30. November. Dazu liefert sein Team folgende Grafik mit:
Denn die Erzeugerpreise (rote Linie) laufen der Inflation meist etwas voraus. So war es der gewaltige Anstieg der Erzeugerpreise, der vor allem die Inflation angefacht hat, weil Hersteller ihre höheren Kosten an die Endverbraucher weitergereicht haben. Nun zeigen die Erzeugerpreise starke deflationäre Tendenzen.
Doch Dr. Jens Ehrhardt schreibt auch: "Laut Statistik stehen die Chancen für einen positiven Dezember gut. In 72% der Fälle war der Dezember in einem Vorwahljahr ein guter Monat." Und er fügt hinzu:
Inflation oder Deflation? Deswegen läuft es jetzt an der Börse und bei Aktien dennoch erstmal gut
"Verbessern sich die finanziellen Rahmenbedingungen, dann springen auch die Aktienmärkte an. Diese Bedingungen ergeben sich aus z.B. den Anleihenzinsen, Ölpreisen, Wechselkursen und Credit Spreads. Von all diesen Punkten gab es zuletzt Entlastung. Nun ist die Frage: Wie weit können sich diese Entlastungen noch fortsetzen? Diese Frage gilt es im Einzelnen zu beantworten. Im Moment sieht es noch nach einer Fortsetzung aus."
Somit sieht Dr. Jens Ehrhardt jetzt erstmal keine unmittelbare Gefahr für Anleger und Aktien. Doch den Aspekt der Erzeugerpreise müssen Anleger auf dem Schirm haben. Zudem sprach Jens Ehrhardt das Wahljahr in den USA an. Welche historischen Kursverläufe es in diesen Wahljahren an den US-Börsen gibt, lesen Sie hier: Böses Omen für 2024? Vor US-Wahlen performen Aktien und die Börse oft schlecht - Das ist jetzt zu tun
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