Einer der wichtigsten Banker der Welt, J.P. Morgan Chef Jamie Dimon, hat Krypto erneut als Betrug und Ponzi-Schema bezeichnet. Sollten Anleger auf den erfahrenen Finanzprofi hören oder liegt Dimon hier ausnahmsweise falsch? Von Johann Werther
Alles nur Betrug?
Bereits in der Vergangenheit nannte J.P. Morgan CEO Jamie Dimon den Bitcoin “Betrug” und löste einen Sturm des Hasses unter den Kryptojüngern aus. “Der alte weiße Mann, der nichts versteht” hat sich nun im Rahmen der Tagung des 21. House Financial Committees erneut über Krypto und Defi geäußert. Zwar sieht Dimon laut eigener Aussage bestimmte sinnvolle Anwendungszwecke der Tokens, würde diese aber selbst keinesfalls als sicher erachten oder “Währung” nennen.
Auf die Frage hin, warum sich J.P. Morgan nicht deutlich stärker im Kryptobereich engagiert, meinte Dimon, dass er selbst sehr skeptisch gegenüber dieser Branche sei und viele dieser Tokens für ihn nichts anderes seien als dezentralisierte Schneeballsysteme.
Alles doch nicht so schlimm?
Doch sieht man über die harten Worte des CEO hinweg, so hat die Welle des Kryptoenthusiasmus auch vor J.P. Morgan keinen Halt gemacht. Immerhin etablierte eine der weltweit größten Banken ihren eigenen Geschäftsbereich, welcher sich nur auf das Thema Blockchain konzentriert und auch beginnt in das Geschäft mit dem Metaversum einzusteigen. Besonders hier hat es in der letzten Zeit verstärkt Personalaufbau gegeben.
Und auch wenn Dimon hier von Ponzi-Schemen und ähnlichem redet, so sprach er sich doch für das amerikanische Gesetz zur Zulassung regulierter Stablecoins aus.
Jetzt aus Krypto raus oder endlich wieder rein?
Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass Kryptos seit Anfang des Jahres massiv unter Druck geraten sind und unglaublich von ihren Hochs verloren haben. So kämpft der Bitcoin aktuell mit der Marke von 20.000 US-Dollar, während er vor ca. einem Jahr noch daran scheiterte über die 70.000 US-Dollar Marke zu springen.
Ähnliches könnten Anleger bei Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung betrachten, die nun nach dem Merge und der Umstellung auf das Proof-of-Stake Verfahren droht auf die 1000 US-Dollar Marke zurückzufallen, während man noch im letzten Jahr an einen Sprung über die 5000 US-Dollar geglaubt hatte.
Doch wer an Kryptowährungen glaubt, für jenen sind solche Zeiten nicht viel anderes als der Sommerschlussverkauf. Anleger, die also mit einem so hochvolatilen und riskanten Asset wie beispielsweise Bitcoin gut leben können, sollten jetzt und haben sicher auch schon begonnen, in kleinen Tranchen nachzukaufen. Immerhin stellt sich die Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum