Eine Millionen Euro ist eine unglaublich großes Summe. Doch reicht diese heutzutage noch aus, um davon zu leben? Oder wie viel benötigt man tatsächlich, um genügend Geld für den Ruhestand zu haben? Und wie erreichen Anleger dieses Ziel?
Wer ein Vermögen von einer Millionen Euro aufgebaut hat, der gilt in Deutschland für viele Menschen als reich. Doch reicht die Summe von einer Millionen heutzutage überhaupt noch aus, um davon zu leben? Oder brauchen Anleger mehr bzw. vielleicht sogar weniger an Kapital, um damit den eigenen Ruhestand zu finanzieren?
Kann man von 1 Millionen Euro an Vermögen noch leben?
Tatsächlich ist diese Frage alles andere als leicht zu beantworten, hängt sie doch sehr von den individuellen Präferenzen ab. Die Frage, ob man von einer bestimmten Summe Geldes leben kann, bestimmt nämlich nicht die Summe, sondern die Höhe der eigenen Lebenshaltungskosten.
Geht man nach der vier Prozent Theorie aus den 90er-Jahren, so kann man jährlich vier Prozent des eigenen Portfolios entnehmen, ohne dass das Vermögen je aufgezehrt ist. Unter solchen Umständen würden eine Millionen Euro im Schnitt also 40.000 Euro pro Jahr bringen. Dementsprechend kommt es dann auf den einzelnen an, ob er davon leben kann.
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So viel Geld braucht man wirklich
Allerdings werden viele Menschen die Summe von einer Millionen Euro vielleicht nie erreichen oder sind sogar mit weniger Geld zufrieden. Dementsprechend können sich Anleger sehr leicht ausrechnen, was sie mindestens brauchen, um davon leben zu können. Die Formel für das Vermögen geht so:
Lebenshaltungskosten (1 Jahr) x 25 = Benötigtes Vermögen
Jedoch weist die vier Prozent Regel, auf die der Faktor 25 in der Regel basiert einige Lücken auf, weshalb konservativere Anleger eher mit Faktor 30 bis 33 arbeiten sollten. Hat man also Lebenshaltungskosten von 2500 Euro im Monat, ergibt sich bei Faktor 25 ein benötigtes Vermögen von 750.000 Euro, bei Faktor 33 eines von 990.000 Euro.
Kann man von noch weniger Vermögen leben?
Aber es gibt noch eine weitere, wenn auch etwas risikoreiche Option von einem noch kleineren Vermögen zu leben. Nämlich mithilfe von Hochdividendenwerten. Wer sich ein breit diversifiziertes Dividendenportfolio mit starken Ausschüttern aufbaut, der kann schnell zwischen fünf bis sechs Prozent Rendite erhalten und diese auch durch Spezialfonds wie Closed-End-Funds bis auf acht oder mehr Prozent anheben (mehr dazu hier).
Geht man also von einer jährlichen Rendite von sechs Prozent aus, so liegt der Faktor nur noch bei 16,6, was bedeutet, dass nur noch ein Vermögen von 500.000 Euro für 2500 Euro monatliche Ausschüttungen benötigt wird. Allerdings sollten Anleger bei dieser Methode vorsichtig sein, denn langfristige wissenschaftliche Betrachtungen gibt es hier wenige.
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