Dieser Börsenneuling begeistert mit seinen Jahreszahlen und will im militärischen Geschäft weiter zulegen. Die Aussichten für Rüstungswerte bleiben stark
Vor rund sieben Wochen fuhr dieser Spezialist für Antriebstechnik und außerdem Rüstungszulieferer, auf das Börsenparkett. In dieser Woche folgte die erste Zahlenvorlage, die Firma veröffentlichte Ergebnisse für das abgelaufene Jahr. Die Papiere setzten in der Folge ihre rasante Rally fort, seit dem Börsengang steht bereits ein Kursplus von mehr als 140 Prozent auf der Habenseite.
Mit seinen Antriebslösungen, sowohl für den zivilen als auch den militärischen Bereich, wurden im vergangenen Jahr 926 Millionen Euro umgesetzt, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) stieg um sechs Millionen auf 150 Millionen Euro. Auf der Hauptversammlung im Juni soll eine Dividende von 30 Cent je Aktie vorgeschlagen werden.
Dazu sammelte das Unternehmen Aufträge über knapp 1,3 Milliarden Euro ein, so viel wie noch nie. Im Vorjahr standen hier 987 Millionen Euro. Entsprechend liegt auch der Auftragsbestand so hoch wie nie.
Der größte Teil des Umsatzes entfiel auf das Geschäft mit Antrieben für Fahrzeuge, auch militärische. (…) „Der weltweit hohe Bedarf an einer Rückkehr zur Vollausstattung der Streitkräfte gibt uns Rückenwind und wird auch künftig ein Treiber unseres Wachstums bleiben.“ Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen erneut deutliche Zugewinne, stellt Umsätze zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Euro in Aussicht.
Mehr Geld für Rüstung
Das Umfeld für Aktien aus dem Rüstungssektor bleibt gut. Weltweite Spannungen wie zuletzt rund um den Terroranschlag in Moskau schieben die Aktienkurse an. Die US-Bank JP Morgan äußerte sich jüngst optimistisch für europäische Rüstungswerte. Analyst David Perry erwartet, dass der Sektor im Zuge des Aufrüstungszyklus in Europa weiter zulegen kann. Er sieht unter anderem starkes Gewinnwachstum und Aufwärtspotenzial bei den Konsensschätzungen.
Auch politisch werden Weichen gestellt: Die Europäische Union will eingefrorene russische Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine nutzen. Zinserträge sollen Waffen und Ausrüstung finanzieren. Beschlossen ist das Vorhaben aber noch nicht. Zuletzt hat sich die EU bereits auf die weitere gemeinsame Finanzierung von militärischer Ausrüstung für die Ukraine verständigt.
Auch anderweitig fließt Geld: Im Rahmen einer Fördermaßnahme zur Ausweitung der Produktion von Munition stellt die EU 500 Millionen Euro bereit. Mehr als 130 Millionen dieser Fördergelder fließen allein an Rheinmetall. Damit werden sechs Projekte von europäischen Tochterfirmen des größten deutschen Rüstungskonzerns gefördert. (…)
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