Krise? Welche Krise? Die Geschäfte der Luxusanbieter laufen prächtig, die Aussichten sind rosig. Und es gibt weitaus mehr als die großen Namen wie LVMH, Kering oder Richemont. Wir haben nach den verborgenen Perlen des Boomsegments gesucht – und attraktive Aktien gefunden
Trotz — oder gerade wegen — der hohen Inflation geht der Trend zu hochwertigen Gütern, besagt eine Untersuchung des Onlinemodehändlers Farfetch. Und Wertigkeit sowie Nachhaltigkeit werden zunehmend auch Luxusmarken zugeschrieben. Nach dem Motto: Lieber ein teures T-Shirt, das zehn Jahre hält, als jedes Jahr ein günstiges neues. Ähnliches gilt womöglich ja auch für Aktieninvestments. Etliche Luxuspapiere haben sich im Pandemiejahr 2022 gegen den Trend nach oben entwickelt.
So wie die Aktie von Capri Holdings, die als aufgehender Stern am Luxus-Firmament gilt. Die Gesellschaft wurde von Designer Michael Kors gegründet, dessen Label auch die Cashcow ist und zwei Drittel der Umsätze beisteuert. Daneben gehören noch die Schuhmarke Jimmy Choo sowie seit 2020 das italienische Nobellabel Versace zum Repertoire. Als Corona ausbrach, war Capri dadurch hoch verschuldet. Die Aktie wurde für tot erklärt, auch weil man nicht wirklich an die Integration von Versace glaubte. Irrtum. Die Schulden sind mittlerweile überschaubar und das einst marode italienische Modehaus dürfte dieses Jahr mit einer Marge von 18 Prozent arbeiten. Vor allem durch eine verstärkte Präsenz in China. Mittelfristig will das Management von Capri die operative Marge auf 20 Prozent und den Umsatz von 5,6 Milliarden Dollar 2022 auf sieben Milliarden steigern. Allerdings nicht zu schnell. „Bei Luxus muss man investieren, das Tempo bestimmen und den Verbrauchern die Möglichkeit geben, ihn wirklich zu begehren. Und nicht versuchen, zu viel zu verlangen“, erklärt Vorstand John Idol.
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