DIAMANTEN - Von wegen selten: Weltweit sind die Lager voll. Bei De Beers sank im dritten Quartal die Produktion
Der globale Diamantenmarkt leidet unter einer Angebotsschwemme: Weltweit ist die Nachfrage nach Schmucksteinen schwach, der Markt für Luxusgüter steckt in Schwierigkeiten, die Kundschaft gibt nach dem Ende der Pandemie lieber Geld für Reisen und Unternehmungen aus als für Schmuck. Insbesondere in den USA und China sind Diamanten derzeit wenig gefragt. Botswanas staatliches Diamantenunternehmen Okavango Diamond Company stoppte jüngst sogar den Verkauf von Rohsteinen vorübergehend, um die überfüllten Lagerbestände abzubauen. Auch in Indien, wo 90 Prozent des weltweiten Rohdiamantenmarkts abgewickelt werden, gibt es Bestrebungen, die Einfuhr von Rohdiamanten zu stoppen, um die Preise zu stützen.
Bei De Beers hält man dennoch weiter an der Prognose für das Gesamtjahr fest. Diese liegt bei 30 bis 33 Millionen Karat. Die Tochtergesellschaft des Bergbau- und Minenkonzerns Anglo American wies aber darauf hin, dass die Käufer aufgrund des unsicheren makroökonomischen Umfelds und hoher Rohdiamantenbestände zurückhaltend seien.
Die Rohdiamantenproduktion des südafrikanisch-britischen Unternehmens sank im dritten Quartal um 23 Prozent auf 7,4 Millionen Karat. Der deutliche Produktionsrückgang ist hauptsächlich einer Umstellung der Förderung in der Venetia-Mine in Südafrika geschuldet. Die Mine, die seit 1992 in Betrieb ist und nach Unternehmensangaben 40 Prozent zur jährlichen Diamantenproduktion Südafrikas beiträgt, war bislang die größte Tagebaumine des Landes. Seit einigen Monaten wird nun unter Tage gearbeitet, wovon sich De Beers in den nächsten Jahren eine erhöhte Ausbeute verspricht.
Umstellung bremst
Im dritten Quartal sank die Produktion allerdings erst einmal von 1,65 Millionen Karat um 78 Prozent auf 365.000 Karat. Die Produktion in Botswana ging um zwölf Prozent zurück. In Kanada belief sich die Produktion in der Gahcho-Kué-Mine auf insgesamt 676.000 Karat, was einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
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