Nach den Inflationszahlen aus den USA fallen die Märkte erst, bevor sie wieder nach oben schnellen. Noch im November lag die Teuerung bei 7,1 Prozent, doch für Dezember erwarten die Experten eine Inflation von 6,5 Prozent. Am Ende lag der Wert bei den erwarteten 6,5 Prozent.
Im Vorfeld der Inflationsdaten waren die Märkte auf breiter Front gestiegen und hatten den starken Jahresstart untermauert. Der Dax legte um 0,7 Prozent auf 15.050 Punkte zu, fiel aber unmittelbar nach den Zahlen um 1 Prozent zurück unter die 15.000 Punkte Marke. Doch schon wenige Minuten später kämpfte er sich über die 15.000 Zähler zurück.
Der Dow Jones bewegte sich mit 0,2 Prozent im Plus bei 34.180 Punkte. Kurz nach den Zahlen waren die US-Futures alle positiv. Spannend ist auch immer der Blick auf die Technologie-Aktien der Nasdaq, weil diese besonders zinssensibel sind. Eine höhere Inflation bedeutet dann meistens höhere Zinsen und niedrigere Kurse. Eine geringere Inflation beflügelt hingegen die Hoffnungen der Anleger auf weniger hohe Zinsen und damit steigende Aktienkurse.
Der Goldpreis legte vorher um 0,46 Prozent auf 1.888 Dollar zu und blieb nach den Zahlen unbewegt. Der Euro blieb im Vorfeld unbewegt bei 1,077 US-Dollar und verlor nur minimal, bevor er deutlich ins Plus schoss. Und die Kryptowährungen lagen zwischen ein und zwei Prozent im Plus und gaben nach den Zahlen deutlicher ab.
Hintergründe zur Inflation in den USA
Obwohl die Inflation genau wie erwartet eingetroffen war und sogar deutlich gegenüber November gesunken war, hatten die Märkte scheinbar mit einem noch besseren Ergebnis gerechnet. Deswegen zeigten sie sich in einer ersten Reaktion enttäuscht. Doch die ersten Minuten zeigen, dass die Börsen hin und her pendeln und die Nachricht scheinbar noch nicht richtig einordnen können. An sich sollten die Inflationszahlen aber erstmal positiv sein. Denn sie üben keinen neuen Druck auf die Fed und die Zinsen aus.
So sagt auch Bastian Hepperle von HAUCK AUFHÄUSER LAMPE:
"Der Rückgang der Inflationsrate war keine Eintagsfliege und wird voranschreiten. Im Juni könnte erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder die Zwei vor dem Komma auftauchen. Die Richtung stimmt, aber noch ist der Inflationsdruck zu hoch, um die Fed zu beruhigen. Die Fed wird weiter an der Zinsschraube drehen, muss aber langsam achtgeben, diese nicht zu überdrehen."
Anleger beobachten die Märkte genau und lassen sich von kurzfristiger Volatilität nicht verunsichern.