Cloud und KI bescheren dem Softwarekonzern ein glänzendes Quartal. Der Personalabbau wird ausgeweitet und spart mittelfristig Kosten. Analysten erhöhen ihre Kursziele.
Deutschlands wertvollster Börsenkonzern ist in den vergangenen Tagen noch ein Stück wertvoller geworden. Mit einer Marktkapitalisierung von 240 Milliarden Euro ist SAP nun rund 100 Milliarden mehr wert als die Nummer 2, Siemens. Überraschend gute Quartalszahlen und ein ausgeweiteter Stellenabbau katapultierten die Aktie am Dienstag auf ein Rekordhoch bei fast 197 Euro.
Der Marktführer für Geschäftssoftware macht vor allem Geld mit der Cloud. Zwischen April und Juni steigerte er seinen Umsatz um insgesamt zehn Prozent auf 8,3 Milliarden Euro – erstmals seit Anfang 2019 gab es wieder ein zweistelliges Plus. Ein „blitzsauberes Quartal“, kommentierte das Analysehaus Jefferies. Das Wachstum im Cloud-Geschäft bleibe unverändert hoch, kündigte SAP-Chef Christian Klein bei der Bilanzvorlage an. Ein besonderer Katalysator seien „die KI-Funktionen, die wir weiter ausbauen werden“. 300 Millionen Nutzer hat der Konzern mittlerweile.
Zugleich laufen dem Konzern die Mitarbeiter in Scharen davon. Das ist durchaus beabsichtigt: Der angekündigte Stellenabbau wurde von 8.000 auf 10.000 erhöht. Es geht nicht nur darum, teure ältere Mitarbeiter via Abfindungen durch günstigere jüngere zu ersetzen. Es soll auch mehr Know-how in Sachen KI ins Unternehmen strömen.
Anleger haben mit der Aktie gut verdient. Knapp 40 Prozent ist der Kurs in diesem Jahr bereits gestiegen, auf Sicht von zwölf Monaten sind es mehr als 60 Prozent. Ob sich dieser Aufwärtstrend weiter fortsetzt und welche Kursziele Analysten und Redaktion festsetzen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von €uro am Sonntag.
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