Wie gut ist die Finanzbildung in Deutschland? Eine Umfrage der Union Investment hat genau das versucht zu ermitteln und mit Experten aus den Bereichen Schule, Politik und Finanzen gesprochen. Besonders die Ergebnisse zu den Themen Altersvorsorge und Schulden überraschen.
Durch die Themen Finfluencer und Neo-Broker hat das Thema Finanzen gerade in den letzten Jahren auch bei vielen jungen Menschen wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Der allgemeinen Finanzbildung hat dieser Umstand aber laut einer Umfrage der Union Investment nicht geholfen. Für die nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage stellten 261 Fachleuten aus Schule, Politik und Finanzbranche der deutschen Finanzbildung mit der Note 4 ein noch schlechteres Zeugnis aus als noch 2017 (3,8).
Finanzbildung laut Experten „essentiell“
Zwei Drittel der befragten Experten halten Kenntnisse über Finanzen sogar wichtiger als das Wissen über Gesundheit, Politik, Nachhaltigkeit und Ernährung. Dabei gehen 69 Prozent der Experten unter anderem davon aus, dass das Thema Finanzen und Finanzbildung für die Bevölkerung in zehn Jahren äußerst wichtig oder wichtig sein wird. 2017 sagten das nur 61 Prozent.
Mehr Wissen bei Altersvorsorge, Aktien und Schulden gewünscht
Neben den Experten hatte Union Investment auch 1.000 Menschen zwischen 14 und 85 Jahren zu ihrem Finanzwissen befragt. Ergebnis: Vor allem in den Bereichen Altersvorsorge (65 Prozent), Schulden (42 Prozent) und Aktien (40 Prozent) wünschten sich die Befragten mehr Aufklärung. Nur sieben Prozent wünschten sich in keinem der abgefragten Bereiche mehr Finanzbildung.
Übrigens: Die befragten Bevölkerung schätzte ihr Wissen um Finanzen im Schnitt mit einem Wert von 2,7 deutlich besser ein als die Experten – aber auch schlechter als noch 2017 (2,5).
Bei den Lösungsansätzen gibt es unter den Befragten zwei klare Königswege. Einerseits sollen die Schulen früher mit der Finanzbildung beginnen und andererseits sollen auch Unternehmen beispielsweise über Weiterbildungen mehr in die Pflicht genommen werden.
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